Bezahlbarer Wohnraum durch den Kreiswohnungsverband
Neubezug in Hochdorf-Assenheim
Hochdorf-Assenheim. Bezahlbarer Wohnraum ist heiß begehrt. Dies war schon im Gründungsjahr des Kreiswohnungsverbandes Rhein-Pfalz 1920 so und gilt in den besonderen Zeiten, in denen wir derzeit leben, umso mehr. Der KWV versucht seit 100 Jahren, hier Abhilfe zu schaffen.
Zum 01. September 2020 war es wieder soweit: wie geplant konnte der Neubau in der Alfons-Legner-Straße 1a bezogen werden. Einige Tage zuvor wurden die Wohnungen noch vom Vorstand des Kreiswohnungsverbandes Landrat Clemens Körner zusammen mit dem Geschäftsführer Volker Spindler und dem Vorsitzenden des Verbandsausschusses Reinhard Roos besichtigt. Mit dabei waren u.a. auch die Bürgermeister von Hochdorf-Assenheim sowie die Ortsgemeinderats-Mitglieder und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim.
Viele Hochdorf-Assenheimer kennen sicher noch das alte Rathaus, das zuvor auf dem Gelände (damals noch Bahnhofstraße 1) stand. Wie in heutigen Zeiten nicht unüblich begann auch damals bei dessen Bau alles mit Ringen um den Preis des Grundstücks. Der damalige Bürgermeister Albert Funk war nicht bereit, die Forderungen des Eigentümers Aluminiumwerk Hardenburg zu erfüllen, der das Grundstück mit Gebäuderesten der ehemaligen Zuckerfabrik Hochdorf zum Kauf anbot. Am 13.01.1959 wurde der Kauf aber dann doch zu den Bedingungen der Gemeinde beurkundet.
Die Planung sah vor, dass im Hauptgebäude die gemeindlichen Feuerlöschgeräte sowie die Büroräume der Verwaltung, und zwar im Haupt- und Nebengebäude durchgehend, untergebracht werden sollten (Kanzlei, Bürgermeisterzimmer, Sitzungssaal, Einnehmerzimmer, Archivraum, Toiletten usw.). Außerdem waren im II. OG des Hauptgebäudes noch je eine Lehrerdienstwohnung I. und II. Ordnung vorgesehen. Im Seitengebäude sollte eine Privatwohnung eingerichtet werden.
Auch die weitere Geschichte des Baus liest sich neuzeitlich: Die Kosten liefen aus dem Ruder, die Gemeinde musste ein Darlehen aufnehmen. Trotz aller Schwierigkeiten fand am 21.11.1960 die erste Ratssitzung im neuen Rathaus statt, welche auch gleichzeitig die erste Sitzung des frisch gewählten Gemeinderates war. Am 01.02.1961 bezog das Lehrerehepaar Karl und Ortrun Hoffmann die Lehrerwohnung I. Ordnung
(Informationen vom Archivar der VG Dannstadt-Schauernheim Winfried Seelinger).
Begonnen wurde mit dem Abriss dieses Gebäudes bereits im Mai 2019, Richtfest für den Neubau konnte dann im November 2019 gefeiert werden. Es entstanden sechs Wohnungen mit insgesamt fast 450 qm Wohnfläche, davon eine 2-Zimmer-Wohnung mit 65 qm und fünf 3-Zimmer-Wohnungen mit 70 bis 80 qm. Zwei der Wohnungen wurden barrierefrei errichtet. Die Erdgeschoß-Wohnungen verfügen über eine Terrasse, die Wohnungen im ersten Obergeschoß haben einen Balkon, Kfz-Stellplätze stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung. Auch an die Verringerung des Energieverbrauchs wurde gedacht und auf dem Dach eine Photothermieanlage errichtet.
Die Baukosten von knapp 1,1 Mio. EUR werden vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Der Kreiswohnungsverband hat von der Investitions- und Strukturbank in Mainz ein Darlehen in Höhe von 894.000 EUR erhalten. Die Förderung beinhaltet aber auch einen Tilgungszuschuss von 223.500 EUR, so dass das Darlehen nicht komplett zurückgezahlt werden muss. Daher sind die geförderten Wohnungen für 25 Jahre zweckgebunden. Das bedeutet zum einen, dass die Wohnungen am Anfang nur für eine Netto-Kaltmiete von 5,35 EUR/Monat vermietet werden dürfen. Zum anderen sind zum Bezug der Wohnungen nur Familien mit geringem Einkommen, die einen Wohnberechtigungsschein vorweisen können, berechtigt.
Der Kreiswohnungsverband betreut in Hochdorf-Assenheim nun 12 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 65 Wohnungen. Mit den Neubezügen der letzten Jahre in Mutterstadt, Schifferstadt und Limburgerhof verwaltet das Unternehmen jetzt mittlerweile ca. 1.350 eigene Wohnungen. In seinem Jubiläumsjahr wird sich der KWV jedoch nicht darauf ausruhen und beginnt noch im IV. Quartal den Neubau von zwei weiteren Gebäuden mit je 12 Wohnungen in Limburgerhof. Auch diese werden wieder zum großen Teil barrierefrei errichtet und vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Hinzu kommen in jedem Jahr die umfangreichen Sanierungsprogramme, um den Wohnungsbestand ständig zu modernisieren und energetisch zu verbessern. rpk
Autor:Johannes Dietel aus Wochenblatt Ludwigshafen |
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