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„Tag der offenen Tür“ und eine tolle Überraschung

Professor Slansky von der Hochschule für Fernsehen und Film München kam mit einem besonderen Geschenk nach Deidesheim | Foto: Brigitte Melder
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  • Professor Slansky von der Hochschule für Fernsehen und Film München kam mit einem besonderen Geschenk nach Deidesheim
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Deidesheim. Am 11. Juni hatte das größte private Foto-, Film- und Fernsehtechnik-Museum, kurz 3F-Museum, seine Tür geöffnet, damit sich interessierte Besucher und Besucherinnen aus nah und fern bei freiem Eintritt darin umschauen konnten. Bereits vor dem Eingang waren Tische mit besonderen Fotoapparaten aufgestellt, die sich so mancher Fotointeressierte näher anschaute. Eine Bierbank im Schatten lud zum Verweilen und Fachsimpeln ein. Mit einer Tasse Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, kaltem Getränk oder warmen Wienerle ließ es sich gut aushalten.

Es war einiges geboten an diesem Tag. So konnten sich Besucher*innen ihre alten Foto-/Film-Schätzchen von den fachkundigen ehrenamtlichen Mitarbeitern bewerten lassen, Kinder durften Projektoren zu Filmaufnahmen selbst bedienen, es gab eine Demonstration einer 1-Zoll-Videobandanlage aus den 80er Jahren und kostenlose Museumsführungen standen auf dem Programm.
Das 3F-Museum ist das größte private Museum Deutschlands für die Technik der Fotografie, des Films und des Fernsehens und zeigt auf über 400 m2 ca. 5 000 Exponate. Kameras aus der Frühzeit der Fotografie im 19. Jahrhundert sind ebenso zu bestaunen wie die Anfänge der digitalen Fototechnik am Ende des 20. Jahrhunderts, Filmgeräte für Amateure ebenso wie professionelles Equipment, mit dem bekannte Spielfilme gedreht wurden. Die Sammlung von neun Kinoprojektoren aus Zeit zwischen 1909 und 1999, die seit diesem Jahr alle wieder funktionstüchtig sind, dürfte weltweit einzigartig sein. Der Übergang von der Film- zur Videotechnik wird anhand von teilweise exzeptionellen Ausstellungsstücken dargestellt.

Ich traf auf den stellvertretenden Vorsitzenden Norbert Lemke vom Medical TV aus München. Er entwickelte die ersten Kameras für die minimalinvasive Chirurgie mit sterilen Kameras. Er baute Kameras für Knieoperationen und Magen, Darm und Harnröhre bis Augen, Hals und Ohren und sammelte über die Jahre etliche Patente. Er war bereits die ganze Woche hier im idyllischen Deidesheim und musste zwischendurch auch nochmal schnell nach München, um etwas zu holen, das es hier nicht gab. Deidesheim ist halt nicht München. Heute zeigte er uns die großen Filmprojektoren. Hier findet man alles, was es je über Foto, Film und Fernsehen gegeben hat. Er zeigte die Originale, die für die wissenschaftliche Fernsehsendung „Know Hoff“ und „Aktenzeichen XY ungelöst“ verwendet wurden. Er entwickelte hierfür die ersten kleinen Spezialkameras. Die große Kamera gleich am Eingang hatte damals 380.000 DM gekostet. Er zeigte uns den Nadelton-Plattenspieler Baujahr 1929 und die letzte ferngesteuerte Maschine, die nur für das Museum gebaut und von der Kinokasse aus gesteuert wurde, eine Rarität also.

Mit einem ganz besonderen Geschenk reiste Professor Slansky von der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) an. Die Mitarbeiter waren gespannt, was da wohl in diesem großen Koffer drin sein würde. Es war eine Sony DVW-700WSP, Baujahr 1998 und bis 2011 an der HFF im Einsatz. Die DVW-700WSP war der erste Camcorder der Firma SONY im SD-Format Digital Betacam. Das Objektiv ist ein Canon Zoom 1.7/8-120 mm mit 2-fach Tele-Extender und mit 16:9-Extender. Mit dieser Kamera wurden an der HFF zwischen 1998 und 2011 zahlreiche Produktionen realisiert, vor allem Abschlussfilme der Dokumentarfilmabteilung, darunter auch Co-Produktionen mit dem Bayerischen Rundfunk, der dieselben Camcorder im Einsatz hatte. Das Gerät ist noch voll funktionsfähig.
Man kam mit vielen ins Gespräch, so auch mit dem Kurator für TV und Videos Michael Burg, dem Vorsitzenden Klaus Herrmann und vielen ehrenamtlichen Unterstützern des außergewöhnlichen Museums. Am Ende des Tages war man zufrieden mit dem „Tag der offenen Tür“. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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