Edenkoben: Arzt rettet 90-Jährigen
Keine Krankheit, sondern Betrug
Edenkoben. Am Dienstag, 11. Januar, rettete glücklicherweise ein Hausarzt in Edenkoben seinen 90-jährigen Patienten – nicht vor Krankheit oder Tod, sondern vor skrupellosen Betrügern. Was war geschehen? Den 90-Jährigen erreichte am Dienstag gegen 11 Uhr ein Schockanruf seiner Tochter, die angab, einen Fußgänger angefahren und dabei tödlich verletzt zu haben. Dann ging es weiter.
Kripo Mannheim fordert Geld
Ein "Herr Schröder-Jansen" von der Kripo Mannheim übernahm das Gespräch und erklärte dem 90-Jährigen, dass seine Tochter verhaftet worden wäre und erst gegen Zahlung einer Kaution von 60.000 Euro wieder freikäme. Von Herrn "Schröder-Jansen" wurde der schockierte Senior mehrmals dazu aufgefordert, niemandem darüber zu berichten – nur so bliebe die Telefonleitung für weitere Gespräche bezüglich seiner Tochter frei. Im Anschluss daran wurde dem 90-Jährigen ein Taxi zu seiner Bank bestellt, weil dieser angegeben hatte, schlecht zu Fuß zu sein.
Arzt rettet 90-Jährigen in Edenkoben
Beim Hausbesuch kurz nach 12 informierte die 88 Jahre alte Ehefrau den Arzt des Vertrauens über die Umstände. Der Arzt wiederum roch sofort Lunte und alarmierte die Polizei. Die angebliche Tochter und "Herr Schröder-Jansen" von der Kripo Mannheim waren skrupellose Trickbetrüger, die nur eines im Sinn hatten: Das Geld ihrer ausgesuchten Opfer. Der Hausarzt konnte seinen 90-jährigen Patienten und dessen Frau davor retten – die Polizeistreife traf den betagten Senior noch rechtzeitig bei seiner Bank an und verhinderte glücklicherweise die bevorstehende betrügerische Geldübergabe.
Polizei warnt vor skrupellosen Betrügern
Die Polizei warnt vor diesen Gaunern. Angehörige oder nahestehende Personen sollten mit älteren Menschen über die Methoden der Trickbetrüger sprechen. Die Kriminellen nutzen bewusst die Einsamkeit, die Hilflosigkeit und die Gutgläubigkeit älterer Menschen aus. Sie täuschen einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen. Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Täter den psychischen Druck auf die Senioren, verbunden mit Appellen wie: "Hilf mir bitte!" Die Betrüger bitten meist um absolute Verschwiegenheit gegenüber Familie und Freunden.
Polizeiinspektion Edenkoben
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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