Theatergruppe des PWV Edenkoben
"Der Grillclub mit dem roten Auto"
Die Akteure der Theatergruppe zauberten an einem Wochenende eine Feuerwehrsatire auf die Bühne des Kurpfalzsaals. Die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Tosender Applaus und viele positive Feedbacks war die Folge. Die Verantwortlichen hatten mit ihrer Stückauswahl des Autor Carsten Lögering (von ihm stammte auch das letztjährige Stück "Das Mumien-Trödel Trauma") ein feines Gespür bewiesen.
Leider wurde die Gruppe für den angedachten Zusatztermin durch mehrere Erkrankungen ausgebremst, so dass diese Aufführung ersatzlos gestrichen werden musste.
Zum Inhalt:
Nachdem der bisherige Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Heiner Schmierlapp, das zeitliche gesegnet hat und die drei verbliebenen Feuerwehrmitglieder, Oberlöschmeister Knut Knackinger (originell gespielt von Klaus Jenczelewski), Hauptfeuerwehrmann Harry Pichler (urkomisch u. authentisch dargestellt durch Andreas Gutzler) und Feuerwehrmannanwärter Bastian Müller (natürlich, jung und frech interpretiert von Sascha Jenczelewski) in Erinnerung schwelgend von der Beerdigung kommen, gehen sie direkt ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Grillen und Saufen nach. Die drei Feuerwehrmänner verstehen mehr von der Gemütlichkeit als von ihrem Handwerk, was der Zuschauer noch ausreichend gezeigt bekam. Zuerst stellte sich natürlich die Frage wer der neue Ortsbrandmeister wird. Knut nahm das Heft in die Hand, schließlich ist er der Dienstgradhöchste und meldete seine Ansprüche an. Die beiden anderen Kameraden waren aufgrund der schnellen Regelung begeistert. Dumm nur, dass der Kreisbrandmeister Alfons Schaaf (Karlheinz Wenz, dem die Rolle auf den Leib geschrieben war) eine andere Planung hatte. Kamerad Specker war von ihm auserkoren worden um die Wehr, deren laxe Führung dem Kreis ein Dorn im Auge war, auf Vordermann zu bringen. Das Erstaunen war riesengroß als den Testosteron gesteuerten Mannsbildern eine Frau vorgesetzt wurde. Ina Specker, die jugendlich, dynamisch und voller Ehrgeiz ihr Amt antrat (wunderbar gespielt von Marion Hoffmann), entpuppte sich als Vegetarierin und nicht dem Alkohol zugewandt. Ein Kulturschock für die Herren der Schöpfung. Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten, das Chaos bei der Alarmierung war ohne ihren alten Kameraden Schmierlapp groß. Die Rettung lag darin, dass den Herren das Alarmierungslied des alten Schmierlapp eingefallen ist. Frei nach der Melodie der Vogelhochzeit wurde das Tatütata ausgerufen. Die neue Kameradin gab auch Hilfestellung, so dass dem Einsatz beim Brand des Holzschuppens vom alten Meyer nix mehr im Weg stand, zumindest meinte man es. Während der Abarbeitung des Alarmes betraten pflichtbewusst die beiden Ehefrauen von Knut u. Harry die Bühne. Helga Knackinger (resolut und überzeugend von Nicole Manuel interpretiert) sowie Else Pichler (ebenso resolut und unnachahmlich in Szene gesetzt von Heike Trepp) hatten das Aufräumen u. Putzen der Grillecke und des Innenhofs satt. Mit Ina bekamen sie eine verständnisvolle Unterstützerin. Die Männer beendeten ihren Einsatz ohne wirklich im Einsatz gewesen zu sein. Harry hatte die Schläuche privat an seinen Schwager, den Heene Bernd verliehen, da dieser dringend seine Äcker und Wingert bewässern musste. Der Vorgang blieb selbstverständlich dem Kreisbrandmeister nicht verborgen und er drohte, sollte es weitere Verfehlungen geben, die Feuerwehr aufzulösen. In der Zwischenzeit, damit die Wehr schlagkräftiger wird, hatte Ina ihre Bemühungen die Feuerwehr auf Vordermann bzw. frau zu bringen, vorangetrieben und stellte die beiden Ehefrauen als neue Feuerwehrmitglieder ein, was direkt den Herren ein Dorn im Auge war, besonders Bastian beschwerte sich darüber dass die Damen im Dienstgrad höher als er eingestuft wurden, zumal die allgemeine Auffassung vorherrschte dass Frauen nicht für die Feuerwehr taugen. Ina hatte die Lösung und machte Knut den Vorschlag eines Wettkampfes. Nachdem die Fronten geklärt waren, willigten die Herren siegessicher ein. Eine Feuerwehrolympiade sollte über das weitere Vorgehen in der Wehr entscheiden. Es wurde ein Schiedsrichter gesucht, der sich fünf Disziplinen ausdenken sollte und für die faire und regelkonforme Durchführung zuständig ist. Mit dem überaus mitteilungsbedürftigen Karl Knalldall (mit seiner eigenen Komik herrlich gespielt von Frank Aicher) wurde die Person schnell gefunden. Die Männer gingen sofort ins Training über und motivierten sich in ihren 80er Jahre Trainingsklamotten mit Musik aus den Rockyfilmen. Es kam wie es kommen musste, es entwickelte sich über die fünf Disziplinen ein Hin und Her der Erfolge. Am Ende jedoch siegten die Damen aufgrund der Niederlage von Knut im Duell "Armdrücken" mit seiner holden Gattin. Knut war so niedergeschlagen das ihm Ina ein Versöhnungsangebot im Form eines Grillabends machte. Nachdem er zum Gespött der Leute wurde und zu Hause seine Helga fortan Oberwasser hat, willigte er ein. Was ihm ganz und gar nicht schmeckte, war die Tatsache das Ina unter Grillen etwas anders verstand als das gewöhnliche Treiben. Mit vegetarischen Gemüsetaschen, Salat, Brot, Servietten und Dekoartikeln können die Männer gar nichts anfangen und deshalb musste ein Plan her damit Ina bloßgestellt und aus der Wehr befördert wird. Da Knut zwischenzeitlich die wohl größte Erfindung seit Gründung der Feuerwehr, in Form von versteckten Bierflaschen in Milchtüten im Kühlschrank deponiert hatte und zudem fertig gemixtes Cola mit hochprozentigem dort lagerte, war die Idee Ina mit der "Cola" abzufüllen geboren. Die Mischung verfehlte ihre Wirkung nicht. Ina verpasste den nächsten Einsatz, den aber die trotteligen Herren umgehend beenden mussten, da das einzige Feuerwehrfahrzeug nicht auffindbar war. Der Kreisbrandmeister stand umgehend wieder auf der Matte und musste sich erneut ein Lügengebilde anhören. Ina wurde aus ihrem zwischenzeitlichen Koma geweckt und beehrte ihren Vorgesetzten mit einem derben Witz, was dieser wiederum nicht lustig fand. Harry outete sich zwischendurch als Verleiher des Feuerwehrautos an seinen Kumpel Bernd, der eine starke Maschine für die Feldarbeit benötigte. Das war des Guten zu viel. Kreisbrandmeister Schaaf löste die Feuerwehr kurzerhand auf. Das Material samt Ina wurden der Wehr Edesheim unterstellt, sowie Grund und Boden an einen Edenkobener Winzer veräußert. Die vermeintlichen Feuerwehrfrauen lehnten das Angebot das Feuerwehrhaus in Edesheim zu putzen dankend ab. Als alle am Boden zerstört waren, kam der rettende Anruf vom Heene Bernd. Da er sich als Hauptschuldigen der ganzen Geschichte ansah, kaufte er kurzerhand vom Kreis das Feuerwehrhaus um es als Gerätehaus zu nutzen. Ausgenommen davon bleibt die innig geliebte Grillecke, die ab sofort vom neu gegründeten Grillclub OHNE rotes Auto genutzt wird.
Damit die fehlenden Worte nicht fehlend blieben, sorgte Mirj Rihm. Die Maske lag in den bewährten Händen des Teams von Hairstyling Floretta und Sabine Moonen. Die Technik hatte der Hausmeister Hr. Kugler im Griff und die Fotos sowie die Bildaufnahmen sind seit Jahren unter der Führung von Markus Klotz und Erich Götz ein fester Bestandteil der Gruppe.
Der Lohn für die neunmonatige Probezeit waren zufriedene Gesichter im Publikum. Die Theatergruppe bedankt sich bei allen Unterstützern vor und hinter den Kulissen, im Ausschank, Küche u. Garderobe. Ohne dem Team hinter dem Team würde es eine solch tolle Veranstaltung nicht geben. Ein dicker Dank geht an die beiden Großsponsoren, dem Orga-Team von Rock am Friedensdenkmal und den Gaumenfreunden Edenkoben. Für die Ausstattung der Akteure und Kulisse gebührt der freiwilligen Feuerwehr Edenkoben und Hr. Sebastian Uehlin ein Dank. Ein weiterer Dank geht an die VR Bank Südpfalz, cc color conception medien und druck gmbh aus Offenbach sowie Peter-Druck GmbH & Co KG. Die Gruppe freute sich besonders über die persönlichen Worte des Autor, der die Gruppe schon mit der letztjährigen Aufführung auf seiner Homepage bildlich würdigt.
Autor:Klaus Jenczelewski aus Edenkoben |
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