Heimatbund Edenkoben e.V.: Thomas Nast
Eine Pfälzer Auswanderergeschichte
Für Montag, den 04. November, lädt der Heimatbund Edenkoben zu einem Vortrag über den Karikaturisten Thomas Nast in den Wappensaal, Weinstraße 66a, ein. Einen geeigneteren Termin hätte man nicht finden können, denn am folgenden Tag findet die mit großer Spannung erwartete Präsidentschaftswahl in den USA statt.
Thomas Nast zählt zu den bedeutendsten Pfälzer Auswanderern, die in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Heimat fanden. 1840 als Soldatenkind in der ehemaligen Roten Kaserne in Landau geboren, verließ er die Pfalz als Sechsjähriger mit Mutter und Stiefschwester wegen finanzieller Not der Familie. Die Metropole New York wurde sein neues Zuhause. Der Vater Nasts, "Hautboist" des Königlich-Bayerischen Infanterieregiments, reiste einige Jahre später nach und fand eine Anstellung in einem renommierten New Yorker Orchester. In der Schule entdeckten Lehrer das große zeichnerische Talent von Thomas. Im Alter von 22 Jahren erhielt Nast eine Anstellung bei der bedeutenden New Yorker Wochenzeitung „Harpers Weekly“. Hier begann seine Karriere, die ihm Weltruhm einbrachte. Er beeinflusste mit seinen Werken das politische Geschehen als Mahner und Moralist, als unerbittlicher Streiter für Recht und Gerechtigkeit. Zahlreiche seiner über 3 000 Illustrationen haben in ihren Aussagen auch heute noch Gültigkeit.
Hans-Joachim Schatz, Edenkoben, ehemals Rektor der Thomas-Nast-Grundschule in Landau und Mitglied des Thomas-Nast-Vereins Landau i.d.Pf. e.V. , berichtet in seinem Vortrag von der Kindheit Nasts in Landau, seiner Auswanderung in die USA und den Stationen, die ihn zu einem berühmten Künstler werden ließen.
Ausgewählte Illustrationen streifen diese Themenbereiche: Der amerikanische Bürgerkrieg - die beiden großen Parteien und ihre Tiersymbole Esel und Elefant - Unterstützung republikanischer Präsidenten - Kirche und Staat - Kampf mit spitzer Feder gegen Korruption, Wettrüsten und Umweltverschmutzung - Nasts Eintreten für benachteiligte Minderheiten, insbesondere für Menschen anderer Hautfarbe (Indianer, Chinesen, Schwarze).
Der Referent beleuchtet auch die bitteren Jahre des Künstlers in dessen zweiter Lebenshälfte bis zu seinem Tod im Jahr 1902, als er als Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Guayaquil/Ecuador an Gelbfieber verstarb. Die heitere Kunst Nasts wird an zahlreichen Weihnachts- und Nikolaus-Illustrationen sichtbar, von denen das Bild des Santa Claus mit Pelzmütze und Tonpfeife das bekannteste ist.
Musikalisch eingeleitet und ergänzt werden die einzelnen Themenbereiche von Ursula Schöner, Edenkoben, Mezzosopran, am Klavier begleitet von dem Konzertorganisten Rudolf Peter, Landau.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Text und Bilder: Hans-Joachim Schatz
Autor:Jutta Grünenwald aus Edenkoben |
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