Heimatbund Edenkoben e.V.
Hans-Joachim Schatz Vortrag: Thomas Nast
Der Wappensaal hatte nicht genügend Sitzplätze für die Flut an Interessierten, die auf Einladung des Heimatbunds Edenkoben am 4. November zum Vortrag des Edenkobeners, Hans-Joachim Schatz, hineinströmten. Am Tag vor der Präsidentschaftswahl in den USA wollten alle hören, was der Karikaturist Thomas Nast wohl dazu zu sagen gehabt hätte.
Der Vorsitzende, Bernd Guntermann, begrüßte sichtlich beeindruckt die Gäste sowie den Referenten, den er bezeichnenderweise mit dem Versprecher "Herr Nast" vorstellte. Damit liegt er nicht ganz falsch, denn der ehemalige Rektor der Thomas-Nast-Grundschule in Landau ist Mitglied im Thomas-Nast-Verein Landau i.d.Pf.e.V., und begnadeter Vertreter dessen Satzungszwecks.
In seinem Vortrag berichtete Schatz von den Stationen, die Nast zu einem berühmten Künstler werden ließen.
Thomas Nast zählt zu den bedeutendsten Pfälzer Auswanderern. 1840 verließ er die Pfalz als Sechsjähriger mit Mutter und Stiefschwester wegen finanzieller Not nach Amerika. Der Vater, "Hautboist" des Königlich-Bayerischen Infanterieregiments, reiste vier Jahre später nach.
Zur Untermalung der einzelnen Stationen erklang passende Musik, die von Ursula Schöner, Mezzosopranistin aus Edenkoben und dem Konzertorganisten Rudolf Peter aus Landau, dargeboten wurde.
Das große zeichnerische Talent verschuf Nast im Alter von 22 Jahren eine Anstellung bei der bedeutenden New Yorker Wochenzeitung „Harpers Weekly“. Er beeinflusste mit seinen Werken das politische Geschehen als unerbittlicher Streiter für Gerechtigkeit. Zahlreiche seiner über 3 000 Illustrationen haben in ihren Aussagen noch Gültigkeit und somit wird ein Bogen zu heute geschlagen.
Ausgewählte Illustrationen streiften die Themenbereiche Amerikanischer Bürgerkrieg - Parteien und ihre Tiersymbole Esel und Elefant - Kirche und Staat - Kampf mit spitzer Feder gegen Korruption, Wettrüsten und Umweltverschmutzung - Eintreten für benachteiligte Minderheiten und für Menschen anderer Hautfarbe.
Der Referent beleuchtete auch die bitteren Jahre des Künstlers bis zu seinem Tod im Jahr 1902, als er als Generalkonsul in Guayaquil/Ecuador an Gelbfieber verstarb. Die heitere Kunst Nasts wird an zahlreichen Weihnachts- und Nikolaus-Illustrationen sichtbar, von denen das Bild des Santa Claus mit Pelzmütze und Tonpfeife das bekannteste ist.
Autor:Jutta Grünenwald aus Edenkoben |
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