Ergebnisse vorgestellt
Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept in der VG Edenkoben
VG Edenkoben. Und weiter geht es bei der Erarbeitung der Gemeinschaftsaufgabe Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept der Verbandsgemeinde Edenkoben. Anfang September wurden die Ergebnisse aus Workshops und Ortsbegehungen in der Gemeindehalle Edesheim und im Dorfgemeinschaftshaus Böbingen vorgestellt.
Bürgermeister Daniel Salm begrüßte die Interessierten aus den Gemeinden Edesheim, Hainfeld, Großfischlingen, Böbingen und Gommersheim. Stefanie Seiffert und Daniel Raudonat vom beauftragten Planungsbüro igr stellten gemeinsam mit Bernhard Bäcker vom Fachbereich Bauen und Umwelt die Ergebnisse vor.
Edesheim
Bei Edesheim war der zentrale Punkt die Aufteilung des Abflusses im Bereich Modenbach/Krebsbächel und die Gefährdung der Kita durch den aktuell erfolgenden Überlauf des Modenbachs in diesem Bereich. Bei der Kita erfolgen kurzfristig Maßnahmen zum Objektschutz und mittelfristig soll der Hochwasserabfluss vollständig in das Krebsbächel erfolgen.
Ein weiterer für die Anwesenden wichtiger Punkt war der Modenbach östlich der Staatsstraße. Hier sollte eine Verbreiterung des Abflussquerschnittes des Modenbachs zwischen Staatsstraße und Bahnunterführung erfolgen.
Hainfeld
Die größte Gefährdung von Hainfeld besteht in einem extremen Hochwasser des Modenbach. Für einen besseren Schutz wurde westlich der Ortslage bereits ein Hochwasserrückhalt gebaut, bei diesem war den Anwohnern wichtig, dass die Räumung des Treibgutfanges verbessert wird. Hier sind Maßnahmen vorgesehen, um das Räumen zu erleichtern, weiterhin bittet die Verbandsgemeindeverwaltung zu melden, wenn es zu größeren Ansammlungen kommt. Innerhalb des Ortes stellen die Anlagen am Gewässer ein Risiko dar, insbesondere wird der sehr unterschiedliche Abflussquerschnitt der Brücken bemängelt. Einige private Zufahrten haben noch Anbauten und schränken den Abfluss erheblich ein. Hier muss von der Wasserbehörde ein Mindestabflussvermögen gefordert und die Brücken nur entsprechend genehmigt werden. Auch Anlagen wie die Lade- und Trafostation im Bereich der Straße „Auf den Niederwiesen“, welche im zehn Meter Bereich des Gewässers und potentiellen Rückstaubereich der Brücke Im Pflaumen steht, wurden von den Anwohnern richtigerweise als mögliche Gefahrenstelle erkannt und sollten durch den Betreiber und Wasserbehörde überprüft werden.
Großfischlingen
In Großfischlingen war die Überflutung der Oberstraße durch Hochwasser des Modenbachs für die Anwohner zentrales Thema. Trotz des Wehres westlich von Großfischlingen, welches Hochwasser in den Waldgraben abschlägt, kam es in der Vergangenheit mehrmals zur Überflutung im Ortsbereich, insbesondere wurde dieser am Beginn der Renaturierung innerorts beobachtet. Als Ursache wird die Verringerung des Abflussvermögens durch die Wasserpflanzen und Sedimentablagerungen gesehen. Hinzu kommt die Einleitung des Niederschlagswassers aus dem Baugebiet Am Hofstück. Zentrale Maßnahmen sind daher, den Abflussquerschnitt in Bereichen mit Wasserpflanzen zu erweitern und ansonsten mittels Baumpflanzung für eine Beschattung des Baches zu sorgen. Grundsätzlich sollte überall von den Grundstücksbesitzern versucht werden, Niederschlagswasser auf den Grundstücken zu versickern oder zu nutzen. Für die Reduktion des Sedimentes werden unterschiedliche Maßnahmen zur Reduktion der Erosion und zum gezielten Absetzen in „Sandfängen“ vorgeschlagen.
Böbingen und Gommersheim
Die wichtigsten Themen für die Gäste in Böbingen und Gommersheim waren der Triefenbach und sein Hochwasser sowie die Überflutung der Hauptstraße bei Starkregen. In den Senken der Hauptstraße sollten Objektschutzmaßnahmen durch die Anwohner ergriffen werden. Um das Überflutungsrisiko zu senken, ist es sinnvoll möglichst viele Flächen vom Mischwasserkanal zu entkoppeln und dezentral zu bewirtschaften.
Ein wichtiger Diskussionspunkt war auch die Funktionalität der Drainagen und wie sich die Renaturierungen beziehungsweise nicht mehr erfolgende Räumung der Gewässersohle auf diese auswirkt. Hierbei liegt ein Zielkonflikt zwischen der landwirtschaftlichen Nutzung und der Gewässerökologie und dem Hochwasserschutz vor. Insbesondere das Ziel der Erreichung einer mindestens guten Gewässerstruktur steht einem begradigten sohlvertieften Ausbau, welcher für die aktuellen Drainagen erforderlich ist, entgegen.
Um das Vorgehen im Rahmen der Unterhaltung/Renaturierung langfristig zu sichern, wird die Erstellung eines Gewässerentwicklungsplanes nach §34 (3) LWG vorgeschlagen. Dieser ist mit den Betroffenen, Behörden sowie Verbänden abzustimmen. Ziel ist es dabei, die unterschiedlichen Interessen abzuwägen und auszugleichen (zum Beispiel, wenn möglich Höherlegung einer Drainage, wenn diese für eine Verbesserung der Gewässerstruktur zu tief liegt).
Weitere Informationen
Nähere Informationen unter www.vg-edenkoben.de/umwelt/hochwasser-und-starkregenvorsorgekonzept. red
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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