Einweihung der „Augensteine“
Kunst am Bau an der Gäuschule in Böbingen
Böbingen. Seit September vergangenes Jahr liegen im Pausenhof der Gäuschule Grundschule in Böbingen vor dem Mehrzweckgebäude fünf unterschiedlich große, anders aussehende Findlinge aus unterschiedlichen Ländern. Jeder Findling - einer davon kann sich auch drehen - hat eine Art Auge und hinter den „Augensteinen“ an der Wand finden sich farbige Schatten.
Nun feierten die „Augensteine“ ihren ersten Geburtstag. Bei einer kleinen Feierstunde dieser Tage wurde die Kunst am Bau der Künstlergemeinschaft „Kubach & Kropp“ offiziell eingeweiht. Mit dabei: die Schülerinnen und Schüler, das Team um Schulleiterin Felicitas Kern und viele Eltern und Großeltern. Auch dabei die Künstler Livia Kubach und Michael Kropp, Erster Beigeordneter Eberhard Frankmann, Jurymitglied Anne-Marie Sprenger, Ortsbürgermeisterin Barbara Haag (Gommersheim) und Ortsbürgermeister Stefan Werner (Böbingen), Vertreter aus Vereinen, Kristoph Rheinwalt, Architekt der Mensa und des erweiterten Mehrzweckgebäudes sowie Kollegen aus der Verbandsgemeindeverwaltung.
Historie
Zur Historie lieferte Salm Informationen: Auf dem Weg zur Ganztagsschule wurde die Gäuschule um die Mensa erweitert und die Räume im Mehrzweckbau wurden umgebaut. Die Kosten beliefen sich auf 1,6 Millionen Euro, das Land gewährte einen Zuschuss in Höhe von 400.000 Euro mit der Forderung, im Außenbereich der Schule erlebbare und bespielbare Kunst zu schaffen. Bei dem nichtoffenen Wettbewerb wurden aus 13 Bewerbungen fünf Künstlerinnen, Künstler und Künstlergemeinschaften ausgewählt. Diese fünf eingereichten Entwürfe wurden dann von einer Fachjury mit drei externen Fachjuroren, Schulleiterin Felicitas Kern und Bürgermeister Daniel Salm gesichtet und mit den „Augensteinen“ die Sieger ermittelt. Die Förderung des Landes Rheinland-Pfalz umfasst bei dem Kunstwettbewerb 11.000 Euro, die verbleibenden 9.000 Euro trägt die Verbandsgemeinde Edenkoben.
Jeder Stein und jedes Kind eigene Geschichte
Von lustigen Begegnungen und spontan mithelfen wollenden Kindern bei der Installation des Kunstwerkes berichtete Livia Kubach. Jeder Stein hat wie jedes Kind auch seine eigene Geschichte - so soll der Stein mit dem grünen Auge aus italienischem Serpentin dem mit dem roten Auge aus schwedischem Granit begegnen - und somit „treffen hier in einem Augenblick unterschiedliche Welten aufeinander“, wie die Künstlerin erklärte. Hinter jedem Findling finde sich eine farbige Wolke, die mit neuer Farbe verwischt - so wie beim Dialog der Menschen untereinander. Die polierten Augen der Steine lassen Blickwinkel zu, so schaue der Stein die Betrachter an und umgekehrt.
Die Augensteine laden ein zum Verweilen, sitzen, klettern, Oberflächen ertasten, zum Miteinander und zur Gemeinschaft - genau so sei Kunst am Bau auch für Kinder nicht nur abstrakt sondern erlebbar, freute sich der Bürgermeister.
Und dass sich die Kinder über diesen Hingucker inmitten des Schulhofs am Mehrzweckgebäude freuen, brachte der Schulchor unter der Leitung von Barbra Braun hörbar bei ihrem tollen Musical „Michel vom Triefenbach“ zum Ausdruck. Und für das Musical rund um den Naturschutz hatten die Kinder im Kunstunterricht eine Kulisse gestaltet, die das neue Kunstwerk aufgriff. red
Autor:Sabine Meyerhöffer aus Landau |
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