Ein Leben komplett in der Natur - Pfadfinder Eisenberg wandern durch Irland und Norwegen

Mit Karte und Kompass finden sich die Pfadfinder in der Natur zurecht. | Foto: Cynthia Schröer
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Von Cynthia Schröer
Eisenberg/Steinborn. Sie machen Feuer, bauen Zelte und lesen Karten. Beim Pfadfinderstamm Franz von Sickingen in Eisenberg/Steinborn lernen die Kinder und Jugendlichen, komplett auf sich gestellt in der Natur zu leben – und das nicht nur im Pfälzerwald, sondern auch in anderen Ländern.
So sind die Pfadfinder schon in Norwegen und Polen durch die Natur gewandert – übernachtet wird dabei immer im Freien. „In diesem Jahr geht’s nach Irland“, erzählt der stellvertretende Stammesführer Joshua Chrysler. Bei solchen mehrtägigen Wanderungen organisiert sich die Gruppe, indem jeder eine Aufgabe übernimmt, zum Beispiel Holzhacken für das Feuer, Kochen oder auch Spiele für den nächsten Tag vorbereiten.

Feuermachen, Kartenlesen und Knotenbinden stehen auf der Tagesordnung

Übrigens: Wer beim Feuermachen das klassische Stöckchen-aneinander-Reiben im Kopf hat, der irrt sich, denn: „Das funktioniert bei uns sehr schlecht, weil das Holz dafür nicht geeignet ist. Außerdem ist das sehr aufwendig und erfordert viel Kraft“, erklärt der Gruppenleiter. Deshalb benutzen die Pfadfinder dazu – neben Feuerzeug und Streichhölzern –auch mal eine Magnesiumstange, einen sogenannten Feuerstahl, und reiben eine Metallspitze daran, bis Funken entstehen.

Feuer machen gehört natürlich auch zu den Grundfertigkeiten der Pfadfinder. Auch auf dem Vereinsgelände, denn dort wird auch über dem Feuer gekocht. | Foto: Cynthia Schröer
  • Feuer machen gehört natürlich auch zu den Grundfertigkeiten der Pfadfinder. Auch auf dem Vereinsgelände, denn dort wird auch über dem Feuer gekocht.
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Zu den Fähigkeiten der Pfadfinder gehört natürlich auch Kartenlesen, der Umgang mit einem Kompass und natürlich Knotenbinden. Knoten sind nämlich enorm wichtig, wenn sie ihre kleine Schlafzelte – „Kothen“ – oder große Zelte – „Jurten“ – aufbauen, die wie Nomadenzelte aussehen.

Schon die "Wölflinge" lernen, spezielle Knoten zu binden, mit denen sie ihre Zeltplanen an Holzstämmen hochziehen können. | Foto: Cynthia Schröer
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Das Leben in der freien Natur und die Abenteuer, die sie dort erleben, schweißen die Kinder und Jugendlichen eng zusammen. „Für mich sind sie wie meine Geschwister“, sagt Gruppenleiter Chrysler und betont den großen Vorteil für die Entwicklung der Persönlichkeit seiner Schützlinge.

Pfadfinder ist man ein Leben lang

Das fängt schon bei den rund 40 „Wölflingen“ an, die zwischen sechs und elf Jahren alt sind. Wenn sie älter sind, werden sie zu Pfadfindern, die in fünf Sippen mit sechs bis zehn Mitgliedern unterteilt sind. Stammesmitglieder, die älter als 16 Jahre sind, werden zu sogenannten Rangern und Rovern oder selbst zu Gruppenleitern. Ihre eigenen Gruppen leiten können sie aber nur, bis sie 25 Jahre alt sind, denn Kinder- und Jugendarbeit wird bei den Pfadfindern auch in Positionen mit Verantwortung großgeschrieben. Als Ranger/Rover nehmen sie meistens Führungspositionen ein, leiten und organisieren, machen aber auch jeden Freitag eine gemeinsame Gruppenstunde unter sich. Auch Aktionen wie gemeinsame Wanderungen, Soccerball, Escape Rooms haben sie schon organisiert.

Wenn sie mal nicht die Natur erkunden, spielen die Pfadfinder Spiele wie Spikeball. Dabei schmettert ein Spieler den Ball so fest auf das Netz in der Mitte, dass der Gegner ihn nicht zurückspielen kann und er den Boden berührt. | Foto: Schröer
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Pfadfinder zu sein, ist keine Frage des Alters: Die Altpfadfinder zwischen 40 und 70 Jahren treffen sich noch regelmäßig und unterstützen den Stamm über den Förderverein, erzählt Chrysler. Schließlich hört man nie auf, Pfadfinder zu sein.

Infos zu den Pfadfindern
Pfadfinderstamm Franz von Sickingen Eisenberg/Steinborn
Ostring 1
67304 Eisenberg Steinborn
Mail:anmeldung.fvs@gmail.com
Homepage:www.pfadfinden-eisenberg.de
Gruppenstunden: Freitags außerhalb der Ferien von 16.45 bis 18.15 Uhr

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Autor:

Cynthia Schröer aus Landstuhl

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