Schnorres-Brauerei in Mehlingen
Braukunst
Mehlingen. Die kleine Brauerei in Mehlingen braut seit fünf Jahren handwerklich Bier. Bis heute haben Martin Leister und Christoph Przygoda Spaß am Experimentieren.
Um Bier zu brauen, wird geschrotetes Malz bei 45 bis 54 Grad Celsius eingemaischt, so dass ein süßer Brei entsteht. Dann wird die Masse auf 73 Grad Celsius erhitzt, um sie zu läutern – sprich: die Flüssigkeit wird von den Feststoffen getrennt. In der Kochphase kommt der Hopfen hinzu, der für die herbe Frische sorgt. Je nach Rezept wird dreimal gehopft und die Flüssigkeit auf 20 Grad Celsius heruntergekühlt. Abschließend kommt die Hefe hinzu, um die Gärung in Gang zu setzen. Vier bis acht Wochen lagert das Bier dann, damit sich die Trübstoffe absetzen. „Wir probieren das Bier dann regelmäßig, um den richtigen Zeitpunkt für die Abfüllung zu bestimmen“, sagt Martin Leister von „Schnorres“, der kleinen Brauerei in Mehlingen, die Craftbeer produziert.
Angefangen hatte alles vor sieben Jahren in der Studenten-Wohngemeinschaft. „Wir hatten eine Bierprobe gemacht und festgestellt, dass die Biere alle recht ähnlich schmecken“, sagt der 32-jährige Leister. Deshalb haben sie kurzerhand in der WG-Küche ihr eigenes Bier gebraut. Und weil das gut gelungen war, brauten sie seither regelmäßig ihr eigenes Bier. Bis zu 200 Liter darf man für den Eigenbedarf steuerfrei brauen. Alle WG-Bewohner hatten diese Höchstmenge angemeldet. Eines Tages stand der Zoll vor der Tür… Den Beamten schien die Brauerei einen Tick zu professionell. „So mussten wir uns entscheiden, ob wir die Brauerei tatsächlich gewerblich betreiben wollen“, sagt Leister. Er, sein damaliger Mitbewohner Christoph Przygoda und ein weiterer entschieden sich dafür.
Bierbrauen in der alten Metzgerei
Zwei Jahre nach den ersten Brauversuchen gründeten sie die Craftbeer-Brauerei. Aus einer Insolvenzmasse wurden Braukessel und Lagertanks besorgt. In der ehemaligen Metzgerei in Mehlingen fanden sie die optimalen Bedingungen zum Brauen: Kühlhaus, Starkstrom, alles ist hygienisch einwandfrei gefliest und ein Verkaufsraum für den Ausschank. „Für mich steht auch heute noch der Spaß im Vordergrund“, sagt Leister, der wie Przygoda die Brauerei neben dem Hauptberuf betreibt.
Es macht ihm bis heute Freude aus Hopfen und Malz die verschiedensten Biersorten zu brauen, mit den verschiedenen Malzsorten zu experimentieren, die es von hellgelb bis ganz dunkel in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen gibt. „Wir sind nicht auf Wachstum aus“, sagt der Lehrer für Sport, Wirtschaft und Technik. Vielmehr will er weiter handwerklich im begrenzten Rahmen Bier für einen regionalen Markt brauen. In 35 Geschäften zwischen Alsheim nördlich von Worms und Hauenstein in der Südwestpfalz, zwischen Illingen im Saarland und Ludwigshafen am Rhein wird das Schnorres-Bier verkauft und online im Direktvertrieb sowie donnerstags in der Brauerei und freitags jeweils ab 18 Uhr in der Kneipe „Zum Schnorres“ in Winnweiler im Ausschank. Der Name „Schnorres“ kommt übrigens von der Initiative „Movember“, die sich für Männergesundheit engagiert: Jedes Jahr im November sollen sich Männer einen Schnorres wachsen lassen, um für die Initiative zu werben. Das erste Bier wurde im Movember, upps: im November gebraut… [rko]
Informationen
Nähere Infos online unter www.schnorres.net
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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