Anja Lechner muss man dem Enjoy-Jazz-Publikum kaum vorstellen – die Cellistin war häufig mit verschiedenen Formationen auf diversen Festivalbühnen der Region zu Gast, und in den Auftritten spiegelte sich ihre enorme Bandbreite: Von Kammermusik über solistische Interpretationen zeitgenössischer Cello-Literatur, Uraufführungen eigens für sie komponierter Werke, freie Improvisation bis zu Drone-Experimenten reicht ihr Interessensspektrum, und ihre Fähigkeit, sich allen möglichen Genres und Formen mit einer enormen Einfühlungs- und absoluter Hingabe zu nähern, ist auch auf mehr als 30 Einspielungen für ECM hörbar. Legendär sind ihre Kollaborationen mit Dino Saluzzi oder Francois Couturier, vom Rosamunde Quartett, das fast 20 Jahre lang in allen renommierten Konzertsälen auftrat, ganz zu schweigen. Nun kommt Anja Lechner mit dem jungen portugiesischen Pianisten Raúl da Costa, der mit ihr eine große ästhetische Neugier teilt. Sein Fokus liegt auf der Klavierkammermusik, sein Repertoire erstreckt sich vom Barock bis zur Neuen Musik, von Bach bis Zimmermann. Im Mittelpunkt des gemeinsamen Abends stehen Werke des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov, der seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Exil lebt. Von der Kritik wurde er zuweilen als „Mann der leisen Töne“ charakterisiert, was allerdings nichts über die inneren Energiegrad seiner Kompositionen aussagt, eher über seinen zeitgenössisch romantischen Gestus, dem das Pathetische und Monumentale fremd ist. Anja Lechner setzt sich seit vielen Jahren mit Silvestrovs Arbeit auseinander, und diese Auseinandersetzung wird nun mit Raúl da Costa an ihrer Seite noch einmal eine neue Facette bekommen. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Bruhrain aus Wochenblatt Bruhrain |
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