Genau wie Nina, der Hauptfigur in diesem cineastischen Coup, bleibt auch uns Zuschauer*innen fast der Atem weg. Aus ungläubigem Staunen über seine hemmungslose feministische Radikalität und Schönheit. Nina ist Geburtshelferin in einer kleinen Klinik irgendwo im Osten Georgiens in der Nähe des Kaukasus. Immer wieder ringt sie mit den Zumutungen des Lebens. Nur ihr Beruf gibt ihr Halt und Sinn, ihm ordnet sie bis zur Selbstaufopferung alles andere unter. Doch nach einem tragischen Todesfall wird nicht nur ihr Wirken im Krankenhaus untersucht, sondern auch ihr Handeln in den umliegenden Bauerndörfern. Durch die Ermittlungen gerät ihre berufliche Zukunft, ja ihre ganze Existenz in Gefahr. Aber Nina hat etwas geschworen, und sie will auf keinen Fall dagegen verstoßen. Um nichts in der Welt. ›April‹s emotionale Intensität und kinematografische Schönheit entziehen sich fast jeder Beschreibung. Die extrem dichte Atmosphäre, die beeindruckenden Bilder, sinnlichen Texturen und eindrücklichen Klänge machen Dea Kulumbegashvilis zweite Regiearbeit zu einem unvergesslichen Gesamtkunstwerk. Es ist schon jetzt ein kraftvolles, sein Publikum in Grenzbereiche führendes Monument der Kinogeschichte. Die georgische Regisseurin Dea Kulumbegashvili studierte Film an der Columbia University. Nach zwei erfolgreichen Kurzfilmen setzte sie 2021 mit ›Beginning‹, ihrem Langfilmdebüt, ein erstes großes Ausrufezeichen. Beim Filmfestival in San Sebastian erhielt der Film neben dem Hauptpreis noch drei weitere Auszeichnungen, wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert und im selben Jahr beim IFFMH gezeigt. ›April‹ ist ihr zweiter Film und gewann dieses Jahr den Spezialpreis der Jury beim Filmfestival in Venedig. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Mannheim aus Wochenblatt Mannheim |
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