Den wohlfeilen Exotismen der sogenannten Weltmusik und den Klangtapeten des Ethno-Jazz begegnete der im Libanon gebürtige und mittlerweile in Frankreich lebende Oud-Virtuose Rabih Abou Kahlil bemerkenswert früh sehr reserviert reserviert. Der musikalische Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen und Spielweisen, der ihm vorschwebte, sollte auf Neugier, Empathie und Augenhöhe passieren. Und selbstredend auf der Basis musikalischer Kompetenz, weshalb Rabih Abou Khalil bei seinen vielfältigen Projekte, die Grenzgänge zwischen arabischer Musik, europäischer Klassik und jazzaffinen Improvisationen erlauben, stets großes Gewicht auf die Auswahl seiner musikalischen Gesprächspartner:innen legte. Darunter waren so offene und hellhörige Geister wie Charlie Mariano, Kenny Wheeler, Joachim Kühn, Jarrod Gagwin oder – jüngst – Elina Duni, aber auch das Kronos Quartet oder das Ensemble Modern. Vielseitig gebildet, belesen und ausgestattet mit einem besonderen Humor und dem Gespür für Poesie widmete sich Rabih Abou Khalil kongenial Vertonungen von Paul Verlaine, Arthur Rimbaud, Christian Morgenstern oder Friedrich Rückert. Solcherart entstanden ambitionierte Projekte, deren von Enthusiasmus, Spielwitz und unangestrengter Virtuosität unterfütterter Austausch zuverlässig für konzertante Höhepunkte sorgt. Mit dieser Haltung könnte Rabih Abou Khalil zu aktuellen Debatten zur Interkulturalität und zur kulturellen Appropriation gut zwei Jahrzehnte erfahrungsgesättigte, aber dabei undogmatische Impulse beizusteuern wissen. Auch. Einmal abgesehen von herausragender Live-Musik. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Rhein-Neckar aus Wochenblatt Rhein-Neckar |
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