Priscilla Nach Baz Luhrmanns ›Elvis‹ ist Sofia Coppolas neuer Film ein fundamentaler Perspektivwechsel. Die Regisseurin lenkt das Scheinwerferlicht auf dessen Ehefrau Priscilla – und das Ergebnis ist verblüffend! Im September 1959 lernt die 14-jährige Priscilla Beaulieu im hessischen Bad Nauheim den zehn Jahre älteren Elvis Presley kennen. Zum Leidwesen ihrer Eltern verliebt sich die Teenagerin in den „King“ und ringt ihnen die Erlaubnis ab, nach Graceland zu ziehen. - Sofia Coppola adaptiert Priscilla Presleys Lebenserinnerungen in nur scheinbar zarten Tönen, hinter denen sich ein glasklarer und kompromissloser Blick auf die Wahrheit verbirgt. In enger emotionaler Verwandtschaft zu den Schwestern in ›The Virgin Suicides‹, zu Charlotte aus ›Lost in Translation‹ und zu Marie Antoinette erzählt sie Priscilla als eine im goldenen Käfig eingesperrte junge Frau, für deren Gefangensein ein patriarchales System verantwortlich ist. Jacob Elordi (›Euphoria‹) und Cailee Spaeny, als beste Darstellerin in Venedig ausgezeichnet, brillieren als ungleiche Seelenverwandte. Eine bittersüße Liebesgeschichte auf Zeit. Sofia Coppola gelang mit ›The Virgin Suicides‹ ein bahnbrechendes Debüt, und für das Drehbuch zu ›Lost in Translation‹ erhielt sie den Oscar. Seitdem hat sie Spielfilme, Musikvideos und Werbung inszeniert, deren Mischung aus pastellfarbener Ästhetik und feministischer Erzählung stilbildend bleibt. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Rhein-Neckar aus Wochenblatt Rhein-Neckar |
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