Geht ein Sinnesorgan verloren, entwickeln sich die anderen umso stärker. Im Alter von 14 Jahren büßte Richard Andersson sein Augenlicht ein. Was ihn zuvor kaum lockte, die Musik, wurde zur wichtigsten Erlebens- und Ausdrucksform. Mittlerweile ist der 41-Jährige einer der gefragtesten Bassisten und Komponisten Dänemarks, ausgebildet u.a. an der Manhattan School of Music, Sideman von Rudi Mahall, Bob Moses oder Tony Malaby und Leader eigener Bands. Seinem Album „U-Synlig“ liegt ein Experiment zugrunde: Per Audiodeskription beschäftigte er sich intensiv mit zehn Kunstwerken, um die für ihn unsichtbaren Farben und Motive in Klanggebilde zu verwandeln. Es sind virtuose Soloaufnahmen geworden, mit einem künstlerischen Reichtum, der an die Palette nicht nur von Maler:innen, sondern auch großer Solobass-Werke heranreicht. Beim Konzert im Dunkeln lassen sich die musikalischen Bilder im Kopf in visuelle zurückverwandeln – eine grandiose Wahrnehmungserweiterung durch -reduktion. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Rhein-Neckar aus Wochenblatt Rhein-Neckar |
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