Sisterhood (HLM Pussy) Junges, schnelles und direktes Kino aus Frankreich, das provoziert und uns herausfordert, indem es die großen Fragen der Gegenwart durch die unbestechlichen Augen von Teenagern betrachtet. Die Freundinnen Amina, Djeneba und Zineb sind fünfzehn Jahre alt und unzertrennlich. Als Zineb Opfer eines sexuellen Übergriffs wird, beschließen die drei Teenager, den Täter durch ein Handyvideo zu überführen - was ihnen auch gelingt. Ohne es mit den anderen abzusprechen, stellt Amina das Video online. Doch was als Support für Zineb gedacht war, löst eine schon bald nicht mehr kontrollierbare Kettenreaktion aus. Sie stellt zwischen den Freundinnen, in ihren Familien und schließlich im gesamten Stadtviertel alles in Frage, was bisher sicher schien. - Während dieses filmisch äußerst souveräne Debüt immer auf Augenhöhe der Protagonistinnen bleibt, hält es zugleich scheinbar mühelos, aber mit glasklarem Blick die Themen unserer Zeit unters Brennglas: MeToo, migrantische Identität, die manchmal sehr unsichtbare Macht von Klassenzugehörigkeit und die sehr sichtbare von sozialen Medien. Nora el Hourch hat einen marokkanischen Vater und eine französische Mutter - eine kulturelle Identität, die sie mit ihrer Hauptfigur teilt. Ihr motivisch verwandter Kurzfilm ›Quelques secondes‹ lief 2015 in der Cannes und in Toronto, wo ihr Debüt in diesem Jahr zu den großen Entdeckungen zählte. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Rhein-Neckar aus Wochenblatt Rhein-Neckar |
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