Anja Liedtke, Achim Stegmüller, Sabine Hey (Zeichnungen): Von Hängen fallen Anja Liedtke und Achim Stegmüller verbrachten den August 2022 in Meran innerhalb des Franz-Edelmaier-Residenz-Stipendiums für Menschenrechte. Sie kam aus Bochum und er aus Kyoto angereist. Kurze und sich stark unterscheidende Texte erzählen von der Annäherung an Meran. Ob auf Wanderungen in Höhengefilden, in der Aneigung der Umgebung über Literatur und Wissenschaft oder bei Spaziergängen in der Stadt erschließen sich Einblicke in die Kulturlandschaft. Vielfältig wie die Blickwinkel und Gedanken sind auch die Formen der Texte. Sukzessive entwickelt sich dabei auch ein Zwiegespräch der neu Angekommenen in der Stadt und der sie umgebenden Landschaft sowie der Texte und Motive. Dieses Gespräch über das Verhältnis von Mensch und Natur und die literarische Auseinandersetzung damit führt die bildende Künstlerin Sabine Hey in ihren Illustrationen weiter. Anja Liedtke wurde mit dem Bettina-von-Arnim-Preis und zahlreichen Stipendien ausgezeichnet. Rund um Meran hat die Bochumer Autorin die Natur beobachtet, um sie zu genießen, zu bewahren und das Erlebte in poetischer Sprache weiterzugeben. Carolin Callies und Geraldine Gutiérrez-Wienken lesen Gedichte von Natalia Litvinova und Cristina Gutiérrez Leal Natalia Litvinova erzählt über Genealogie und Herkunft, Sitten und Bräuche, Natur und Menschen an unwahrscheinlichen Orten (Homel, Tschernobyl). Die weißrussisch-argentinische Lyrikerin offenbart die Geschichte von Frauen, die ihr vorausgegangen sind. Daraus entstehen „Körbe voller Zöpfe“ von sagenhafter,anmutiger Schönheit und Kommunikationskraft. „Salzsäule. Und andere Gedichte“ führt die religiöse Tradition Lateinamerikas mit der Energie der jungen Autorin Cristina Gutiérrez Leal vor Augen. Es handelt sich um eine mutige Überprüfung der christlichen Erziehung in Lateinamerika, die tiefe Spuren speziell bei Frauen hinterlassen hat. Gisbert Amm: Das Fingerzeighaus Er ist ein Barfußläufer und erobert sich als solcher die Natur: Er demontiert das Waldidyll, belauscht Hirsche und lauscht mit Schafen. Er blickt in die „Echokammern“ der Gegenwart. Gisbert Amm, inspirierte von F. W. Bernsteins genauer Beobachtung und einem abgründigen Humor, nimmt sich selbst nicht aus, wenn er in seinen sprachverliebten Reimen seine Spezies auf die Schippe nimmt. Gisbert Amm ist in Gießübel im Thüringer Wald aufgewachsen. Militärzeit in Meiningen, danach Öffentlichkeitsarbeiter am Meininger Theater. Studium der Theaterwissenschaft in Leipzig. Insgesamt 15 Jahre Leben in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Karlsruhe in verschiedenen Berufen (u.a. Spanplattenleimverkäufer, Bäumegießer, Telegrammbote, Journalist), ab 1998 Softwareentwickler. Seit 2009 in Joachimsthal, dort Mitbegründer des Kulturhaus Heidekrug 2.0 e.V. Von Mai 2016 bis Oktober 2022 Betreiber des Lyrikhauses in Joachimsthal. | Ticketshop: Ticket kaufen
Autor:Terminredaktion Rhein-Neckar aus Wochenblatt Rhein-Neckar |
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