Pas de deux

29. Oktober 2023
20:00 Uhr
Karlstorbahnhof e.V., Marlene-Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg

John Birke erzählt die Geschichte zweier Menschen, ER und SIE, die sich am Arbeitsplatz im Lift begegnen und anziehend finden. Sie erleben das erste Gespräch, das erste Date, das erste Mal – und dann? Wie ist das mit der Liebe, den Gefühlen und den Erwartungen? Beide Figuren tanzen gemeinsam den „Liebeswalzer“: Sie streben gleichzeitig nach Bindung und Unabhängigkeit, nach Lust und Geborgenheit, wollen das „bis-für-immer“ und haben zugleich doch „noch so viel zu leben“. Zu guter Letzt endet das Stück, wo es begonnen hat, mit einer Begegnung am Kaffeeautomaten. Die Themen Liebe und Beziehungen werden im Stück durch Sprache und Stil ad absurdum getrieben. Was bedeutet es sich heutzutage ineinander zu verlieben? Ist es noch ein Jackpot, „dass also zwei Menschen da ausgerechnet zueinander passen und nicht zu sonst wem“ oder spielen andere Faktoren, Job, Hobbies, Herkunft, sexuelle Vorlieben, Kinderwunsch, Fleischkonsum, Wohnungsgröße oder wie die Person ihren Kaffee trinkt, genauso eine große Rolle? Die Widersprüche und Konflikte beider Figuren, zwischen dem was „ist“ und dem was „noch sein könnte“ berühren uns zutiefst und regen uns an, dem Publikum humorvoll genau dieselbe Frage zu stellen und für sich zu beantworten: Was ist Liebe - und wie gefällt sie mir am besten? Spiel / Inszenierung / Musik: Mariananda Schempp und Rolf Brügger Produktionsnotizen: Kennengelernt haben wir uns in Bern auf der Straße, durch Zufall. Wir kamen ins Gespräch, stellten fest, dass wir beide SchauspielerInnen sind und dass uns unsere Wurzeln zum lateinamerikanischen Kontinent verbinden. Daraus ergab sich der Wunsch einer künstlerischen Zusammenarbeit, in der unsere beiden Muttersprachen, deutsch und spanisch, wie auch Lieder aus Lateinamerika vorkommen könnten. So fing es an... Während unseren ersten Treffen, zu Pandemie-Zeiten, entstand die Idee, ein Theater-Stück nicht erst nach X-beliebigen Probe-Wochen hinter verschlossenen Türen aufzuführen, sondern fortlaufend, und den Umständen erzwingend, im öffentlichen Raum zu proben und im selben Schritt, das bereits Erprobte, einem wachsenden Publikum anzubieten. Die Zuschauer*innen sollten uns dabei stets als kritisches Auge dienen und uns helfen, unsere künstlerische Arbeit fortzuführen. Nach der Erarbeitung einer ersten Fassung haben wir das Stück an verschiedensten öffentlichen Orten, in unterschiedlichen Räumlichkeiten und zu diversen Anlässen spielend weiter geprobt: An Bahnhöfen, auf Fußgängerzonen, Bauernhöfen, Alpenhütten, in ehemaligen Sex-Kinos und Kontaktbars, im Schlafzimmer auf Futonbetten, in Genossenschaftssiedlungen, an Jubiläumsfesten und sogar im Theater durften wir auftreten. Mit jedem „Probe“-Auftritt konnten wir unsere Arbeit weiterentwickeln und beobachten wie sie ankommt und sich verändert bzw. wie wir unser Spiel an die gegebene räumliche Situation anpassen mussten. Dies hat unserem Spiel neue Impulse gegeben und die Rückmeldungen unserer Zuschauer*innen haben wir wohlwollend aufgenommen und in unseren Prozess miteinbezogen. | Ticketshop: Ticket kaufen

Autor:

Terminredaktion Rhein-Neckar aus Wochenblatt Rhein-Neckar

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