VHS Hockenheim Donnerstagsforum
Er war der König des Belcanto als Schöpfer virtuoser Koloraturarien, seine mitreißenden Ouvertüren zeugen für die Akrobatik seiner Orchesterbehandlung: Gioacchino Rossini wurde 1792 als Sohn eines Hornisten und einer Sängerin geboren und entging mit seiner herrlichen Sopranstimme nur knapp dem Schicksal der Kastratensänger.
Berühmt wurde er vor allem durch seine komischen Bühnenwerke wie das Melodramma buffo “Der Barbier von Sevilla” (1816). Dabei zeigen diese Erfolge jedoch nur eine Facette des vielseitigen Künstlers und verstellen den Blick auf Rossinis Meisterschaft in der Opera seria und anderen Gattungen.
Auf dem Gipfel des Ruhmes tauschte Rossini Taktstock gegen Kochlöffel und widmete die zweite Hälfte seines Lebens immer öfter kulinarischen Kompositionen. Die Musikwerke dieser Zeit weisen einen völlig anderen Charakter auf und konzentrieren sich auf die Sparten Kirchen- und Kammermusik, unter anderem die skurrilen “Péchés de vieillesse” (Alterssünden).
Der liebenswerte Italiener, der viele Jahre lang in Frankreich lebte, komponierte hierbei noch über 100 Klavierstücke, die für ihren Witz bekannt sind. Unter anderem heißen die Stücke Gefolterter Walzer, Asthmatische Etüde, Chromatischer Drehteller oder Fehlgeburt einer Polka-Mazurka. Besonders im Spätwerk lässt sich eine ungeahnte Tiefe dieser schillernden Persönlichkeit mit dem unvergleichlichen Humor entdecken.
Anmeldung bei Erscheinen des Programmes 2025-1 unter www.vhs-hockenheim.de oder ohne Anmeldung vor Ort: Gebühr: 6,- €
Autor:Dr. Anja Pohsner aus Speyer |
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