Über 75 % der befragten deutschen Bürger:innen sind für Selbstbestimmung am Lebensende; aber nur ca. 25% wissen, dass professionelle Suizidhilfe in Deutschland erlaubt ist. Zwei Organisationen veranstalten am Montag, 27.05.2024 um 14:00 Uhr im Union-Studio für Filmkunst, Kerststr.24 in 67655 Kaiserslautern eine Filmvorführung mit Sektempfang und Publikumsgespräch.
Im Mittelpunkt steht der Film „Alles ist gutgegangen“. Emmanuèle (Sophie Marceau), eine Schriftstellerin mit blühendem Privat- und Berufsleben, eilt ins Krankenhaus - ihr Vater André (André Dussollier) hatte gerade einen Schlaganfall. Er ist Mitte achtzig, ein wohlhabender Fabrikant und Kunstsammler. Und ein Misanthrop, der das Leben leidenschaftlich liebt, nun aber auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Ohne Aussicht auf Besserung möchte er sein Leben selbstbestimmt beenden. Emmanuèle, die Lieblingstochter, soll ihm bei diesem Vorhaben helfen. Ausgerechnet sie, die ihren Vater in der Jugend als egomanischen Patriarchen erlebt und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Eine Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik (Hanna Schygulla) reist nach Paris, um sich mit ihr und ihrer Schwester Pascale (Géraldine Pailhas) zu treffen, die eifersüchtig ist, weil der Vater nicht sie gefragt hat. Beide haben mit der Ambivalenz ihrer Gefühle zu kämpfen und müssen eine Entscheidung treffen, während der Vater sie als Heulsusen verspottet.
Der Deutsche Bundestag hat sich im Juli 2023 gegen ein neues Suizidhilfe-Gesetz entschieden. Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht in einem bahnbrechenden Urteil im Februar 2020 das bis dahin geltende Verbot gekippt. Die Karlsruher Richter hatten den seit 2015 geltenden Strafrechtsparagrafen 217 für nichtig erklärt. Seit über vier Jahren findet die Freitodbegleitung in Deutschland in einem sicheren Rechtsrahmen statt.
Die Sonderveranstaltung findet in enger Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben e. V. (DGHS) und dem CampusKultur der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) statt. Die Kinokarte gibt es an der Tageskasse zum üblichen Preis.
Die Filmvorführung beginnt am Montag, 27.05.2024 um 14:00 Uhr im Union-Studio für Filmkunst, Kerststr. 24 in 67655 Kaiserslautern. Es beginnt mit dem Sektempfang und Informationsmaterial von CampusKultur und der DGHS. Nach dem Film besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit Reinhard Konermann von der DGHS. Inhaltlich geht es um die rechtliche Situation der Suizidhilfe in Deutschland und um die Umsetzung des ärztlich assistierten Freitods.
Die DGHS hat seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar 2020 mehr als 750 Menschen an professionelle Freitodteams vermittelt. Diese bestehen aus einer Jurist:in und einer Ärzt:in.
Weitere Informationen
Infos bei Reinhard Konermann per Mail: reinhard.konermann@dghs.de
Organisatoren:
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V. ist mit über 30.000 Mitglieder die größte Bürgerrechts- und Patientenschutzorganisation in Deutschland. Sie setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 für das Recht auf Selbstbestimmung über das eigene Leben ein. Die DGHS ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Sie finanziert sich aus Mitgliederbeiträge und Spenden.
Campuskultur ist eine zentrale Einrichtung der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) in Kaiserslautern, die sich Kunst, Kultur und Zeitgeist widmet. In jedem Semester wird eine lebendige Veranstaltungsreihe mit Ausstellungen, Lesungen, Exkursionen, Kurse, Vorträge und, und, und geplant und organisiert. Daneben werden die künstlerischen Gruppen der RPTU in Kaiserslautern in ihren Aktivitäten unterstützt: Uni Big Band Kaiserslautern, Theater AG, Foto- und Labor AG, Klassisches Orchester, Moderner Chor „Haste Töne“, Klassischer Chor, Debatierclub DebatING, Irish Folk AG, Buchclub und Improtheater.
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