Anton Bruckner (1824–1896) Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109
mit vervollständigtem Finale (Fassung SPCM
Auch im Fall der letzten 9. Sinfonie unserer zahlenmystischen Erkundungstour scheint sich der »Fluch der Neunten« erfüllt zu haben. Anton Bruckner war es trotz fast 10-jähriger Arbeit nicht vergönnt, das Finale seiner letzten Sinfonie abzuschließen. Und das, obwohl er – vielleicht sicherheitshalber – im Sinn gehabt haben soll, das fertige Werk »dem lieben Gott« zu widmen. So erklingt die Sinfonie meistens nur mit ihren ersten drei Sätzen, die für sich genommen schon beeindruckend genug sind. Ein mysteriöser Kopfsatz, ein geradezu apokalyptisches Scherzo und ein andächtiges Adagio vermitteln mehr als seine anderen Werke den musikalischen Ausdruck von Bruckners Spiritualität.
Unvollendet muss die Sinfonie dennoch nicht bleiben, denn Bruckners Skizzen für ein kunstvolles Fugen-Finale sind relativ umfangreich. So hat es verschiedene Musikforscher*innen gereizt, den Torso in Bruckners Sinn und Stilistik zu ergänzen. GMD Sébastien Rouland und das Saarländische Staatsorchester stellen einen dieser Versuche vor, der in jahrzehntelanger Gemeinschaftsarbeit immer weiter optimiert wurde. Freuen Sie sich auf einen monumentalen Abschluss der Konzertsaison!
Musikalische Leitung: Sébastien Rouland
Saarländisches Staatsorchester
Autor:Nicole Donato aus Kreisanzeiger Homburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.