Eine Produktion des Jungen Ensembles nach Motiven von William Shakespeare | Uraufführung
»Post-Millenials« werden Angehörige der Generation des Jungen Ensembles genannt. Sie sind die ersten, die mit Smartphones aufgewachsen sind. Sie sind die ersten »Digital Natives«, haben unendliche Möglichkeiten der digitalen Interaktion, der Meinungsäußerung und des Informationskonsums. Sie sind Kinder der Generationen, die den Klimawandel vorantreiben und in Kauf nehmen.Sie stehen vor dieser Welt und wissen: »Es ist etwas faul im Staate…«.
Wie sie ist auch Hamlet einfach nur »lost«: Die Erde von morgen, ein Trümmerhaufen. Die Eltern und ihre Ansichten, eine Katastrophe. Die erste Liebe, ein Desaster. Die Zeit ist aus den Fugen. Die Kinder der Erde vereinigen sich: Sie wollen nicht mehr schweigen. Es ist Zeit, den Kindern Gehör zu verschaffen. Dieses Stück gibt ihnen eine Stimme, getragen von den Zeilen der Dichter, die diesen Wahnsinn in Worte fassen konnten.
Das Junge Ensemble erforscht in seiner neuen Produktion Shakespeares Erbe und untersucht vor allem die Gemeinsamkeiten zwischen sich selbst und dem Helden dieser zeitlosen Bühnengeschichte. Hamlet ist zerrissen, er hinterfragt sich selbst und die Wirklichkeit. Er ist Melancholiker, ein Grübler und geht mit seinem Witz und seiner Wortgewalt in den Widerstand gegen seine Elterngeneration. Ihm stehen alle Möglichkeiten offen, aber genau diese Freiheit stürzt ihn in den Wahnsinn, treibt ihn in ein nie endendes Gedanken- und Wortkarussell. Man muss es nicht verheimlichen: Das Ende mündet in einer Katastrophe und kostet das Leben aller Beteiligten. Das Junge Ensemble findet einen hoffnungsvolleren Schluss seiner Studie und lässt sich tragen von Hamlets Wortgewalt und intelligenter Doppelbödigkeit.
Das Junge Ensemble ist die Jugendtheatergruppe des Saarländischen Staatstheaters. Die feste Gruppe der 14- bis 21-Jährigen erarbeitet jährlich eine Produktion in der Alten Feuerwache.
Autor:Nicole Donato aus Kreisanzeiger Homburg |
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