Interview mit Janina Fautz
Ein junges Schauspieltalent aus der Pfalz
Frankenthal. Sie ist gerade 23 Jahre alt und doch schon ein bekanntes Gesicht in deutschen Kino- und Fernsehfilmen: Janina Naomi Fautz, ein wahres Schauspieltalent aus der Pfalz. Sie wurde in Mannheim geboren, ist aber in der Nähe von Speyer aufgewachsen und dort lebt sie noch heute. Die Liste der Filme, in denen sie inzwischen mitgespielt hat, ist sehr lang. Die Fernsehzuschauer kennen sie aus der ZDF-Serie „Wilsberg“, sie spielte im Tatort aus Münster „Fangschuss“ an der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers mit und auch in dem mit einer Oscarnominierung ausgezeichneten Film „Das weiße Band“ war sie schon zu sehen. Ihr neuester Film „Meine teuflisch gute Freundin“ ist gerade in den Kinos angelaufen. In Frankenthal stellte Janina Fautz den Film persönlich vor und stand Wochenblatt-Redakteurin Sibylle Schwertner für ein Gespräch zur Verfügung.
???: In Ihrem neuen Film verkörpern Sie ein wahrhaft „braves Mädchen“ – sind Sie das, ein braves Mädchen? Wo sind Ihrer Meinung nach Gretas Schwächen?
Janina Fautz: So brav wie Greta kann man vermutlich gar nicht sein. Sie ist ja der Inbegriff eines perfekt lieben Menschen. Sie lügt nie, ist frei von jeglichem Egoismus und nett zu allen Menschen, auch zu denen, die gemein zu ihr sind. Aber ihre Schwäche ist vermutlich, dass es ihr extrem schwerfällt, Freunde zu finden. Deshalb freut sie sich so sehr, als Lilith in ihr Leben tritt. Auch wenn diese mit Sicherheit nicht die Freundin ist, die sie sich vorgestellt hatte.
???: Was waren denn die Höhepunkte bei den Dreharbeiten, was ging vielleicht wirklich daneben?
Janina Fautz: Wir hatten insgesamt eine wirklich tolle Zeit bei den Dreharbeiten. Ein Höhepunkt war für mich eine große Szene, für die wir eine Gesangs- und Tanzchoreographie einüben mussten. Sowohl bei den Proben hierfür als auch beim Dreh hatten wir viel Spaß daran. Auch wenn es oft anstrengend war, nach einem langen Drehtag noch Tanzproben zu haben. Kleinere Pannen, wie zum Beispiel Versprecher, gab es natürlich auch, aber zum Glück ist nichts richtig schief gegangen.
???: Was würden Sie unseren Lesern sagen, warum sie sich den Film unbedingt anschauen müssen?
Janina Fautz: Weil es in unserem Film wirklich viel zu lachen gibt und er trotzdem auch berührt. Außerdem ist unsere Geschichte mal etwas ganz anderes. Das Feedback, das wir bekommen zeigt auch, dass er von Kindern, über Teenager bis hin zu den Eltern super ankommt!
???: Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen? Der Weg von Speyer in die weite Kinowelt ist doch bestimmt besonders beschwerlich?
Janina Fautz: Ja tatsächlich ist das hier in der Gegend etwas schwierig. Ein Teil meiner Familie lebt aber in München. Bei einem Besuch haben wir eine Studiotour durch die Bavaria Filmstudios unternommen. Hier gibt es eine Agentur für Kinder, die Werbung für einen Kinderschauspielkurs gemacht hat. An dem wollte ich unbedingt teilnehmen und habe ihn mir dann zum 8. Geburtstag gewünscht. Über diesen Kurs bin ich in die Agentur aufgenommen worden. Diese hilft bei der Vermittlung zu Castings. Irgendwann habe ich dann auch meine erste Rolle bekommen und hatte einfach so viel Spaß bei den Dreharbeiten, dass ich weiter machen wollte.
???: Die Pfalz ist Ihrer Heimat, was finden Sie gut hier? Womit können Berlin, Hamburg, Köln oder München partout nicht mithalten?
Janina Fautz: Ich muss sagen, ich liebe es auch für längere Zeit in großen Städten zu drehen. Besonders Berlin, Köln und Hamburg haben es mir angetan, was mit Sicherheit auch damit zu tun hat, dass ein großer Teil meines Freundeskreises, den ich bei Dreharbeiten kennengelernt habe, dort lebt. Trotzdem ist es für mich auch sehr wichtig nach einem langen Dreh wieder nach Hause zurückzukehren. Ich finde Speyer ist eine wunderschöne Stadt und ich lebe sehr gerne hier. Außerdem ist das vielleicht auch gar nicht schlecht, dass sich hier mal nicht alles um Film dreht.
???: Sie haben in sehr bekannten TV-Reihen mitgewirkt, etwa als Nichte von Kommissarin Springer in Wilsberg oder Kommissar Frank Thiels vermeintliche Tochter im Tatort aus Münster. Und ich erinnere mich an ein junges sympathisches Mädchen in dem Familienfilm „Und obendrüber da schneit es“. Welche Rollen machen Ihnen am meisten Spaß – in einem Krimi mitzuspielen oder einer netten Komödie, in einem Jugendfilm oder Action?
Janina Fautz: Das ist schwer zu sagen. Ich liebe einfach die Abwechslung. Ich habe das große Glück, sehr unterschiedliche Rollen in verschiedenen Genres spielen zu dürfen. Dadurch wird es nie langweilig und man muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Besonders gerne spiele ich aber historische Rollen.
???: Wo soll denn Ihre Karrierereise hingehen – doch wohl hoffentlich nicht nach Hollywood (obwohl ich persönlich Ihnen das natürlich von Herzen wünschen würde)?
Janina Fautz: Ich wünsche mir einfach, dass ich noch viele weitere tolle Rollen in spannenden Projekten spielen darf. Und da reicht es mir auch vollkommen, wenn es bei deutschen Produktionen bleibt. Hier werden ja auch zum Glück viele schöne Filme produziert. /sis
Vielen Dank für das Gespräch!
Autor:Sibylle Schwertner aus Frankenthal |
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