In der Zwölf-Apostel-Kirche
Nach 2000 Jahren hat Judas das Wort
Frankenthal. Alle guten Dinge sind drei! Nachdem die Veranstaltung in den vergangenen Jahren mehrfach verschoben werden musste, soll es dieses Jahr klappen.
Am Samstag, 12. November, 19 Uhr, wird in der Zwölf-Apostel-Kirche vom Chawwerusch-Theater das Stück „Judas“ zu sehen sein.
Ben Hergl spielt in dem Ein-Personen Schauspiel von Lot Vekemans in der Inszenierung von Ro Tritschler den umstrittenen Apostel Jesu, der laut Bibel mit seinem Kuss Jesus verraten hat. Seit 2000 Jahren wird er daher für Jesu Tod am Kreuz verantwortlich gemacht, gilt als Inbegriff des Verräters und wurde immer wieder als Begründung für Vorurteile und Antisemitismus in jeder Form missbraucht. Es gab in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Jetzt ist es an der Zeit, dass Judas selbst zu Wort kommt.
Judas, ein Verräter? Einer, der mit seinem Kuss die Maschinerie der römischen Besatzungsmacht gegen Jesus in Gang setzte und ihn dem Tod auslieferte? Judas, ein Kollaborateur? Doch wäre ohne diesen Menschen und seine Tat, ohne seinen Judaskuss, das Christentum zu einer der großen Weltreligionen geworden?
In dem Stück macht Judas den Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurückzubringen. Und damit führt er sein Publikum dahin, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst.
Das Stück „Judas“ kann ein Beitrag sein zur Auseinandersetzung mit historisch gewachsenen, aber auch politisch gelenkten Feindbildern. Es vermag auch kirchenferne Menschen ansprechen, denn „Judas“ behandelt zutiefst menschliche Konflikte: Wo komme ich her, was sind meine Beweggründe für mein Handeln? Meine Träume, meine Utopien?
Zu der Veranstaltung laden die Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit, das protestantische Dekanat Frankenthal und der Förderverein Kirchenmusik in Frankenthal ein.
Karten gibt es im Vorverkauf bei Thalia, Telefon 06233-35720, dem Pfarrbüro Hl. Dreifaltigkeit, Telefon 06233 27394, dem Protestantischen Dekanat, Telefon 06233 88080 oder per E-Mail mechthilde.wieder@arcor.de. gib/ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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