„Der gedehnte Blick“
Neue Ausstellung im Kunsthaus Frankenthal
Frankenthal. Ab Samstag, 11. Januar, sind im Kunsthaus Frankenthal unter dem Titel „Der gedehnte Blick“ Fotografien des Mannheimer Psychologen Lothar Eder zu sehen. Die Vernissage findet am Freitag, 10. Januar, 19 Uhr statt. Oberbürgermeister Martin Hebich wird die Gäste begrüßen, die Laudatio hält Dr. Susanne Kaeppele, Kunsthistorikerin aus Mannheim. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 16. Februar, geöffnet.
Begleitend zur Ausstellung hält Lothar Eder am Donnerstag, 13. Februar, im Kunsthaus Frankenthal einen Vortrag zum Thema „Der gedehnte Blick“. Beginn ist um 19.30 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse.
Über die Ausstellung
Dem Schönen begegnen wir täglich, es ist häufig banal und beiläufig und wir übersehen es. Die Fotografie bietet die Möglichkeit, das Schöne aufzunehmen. Die Reduktion auf Formen, Licht- und Linienführung in den Arbeiten Lothar Eders schränkt den Blick nicht ein, sondern lässt das Wesentliche sich entfalten.
Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten aus verschiedenen Serien, die über die Jahre entstanden sind. In der Serie „Bachstücke“ sind Fließmuster von Bächen oder ein Bachlauf im Schnee zu sehen, der mit Abstand wie eine Tuschelinie auf Papier wirkt. Die Serie „Erscheinungen“ zeigt Lichtspiele und –Spiegelungen, die nur für Momente existieren. Auch aufgegebene, verlassene Räume entwickeln eine ganz eigentümliche Ästhetik – von Vergänglichkeit und Geschichten von gelebtem Leben.
Eders Landschaftsfotografie lebt von der Besonderheit bestimmter Lichtverhältnisse, zum Beispiel jenen auf der Kanareninsel La Palma. Wiederum geht es dabei um die Schönheit von Form und Licht und nicht um Abbildlichkeit und Wiedererkennbarkeit. Der gedehnte Blick ist eine Perspektive auf die uns umgebende Welt, und eigentlich ist er ein Seelenzustand. Er ermöglicht uns ein „Verweilen am Schönen“. Damit ist er ein Gegenprogramm zu der Hetze, dem schnellen Abhaken und der Effizienz, die wir unserer Seele antun, um uns dem Zeitgeist anzupassen.
Über den Künstler
Lothar Eder ist von Beruf Psychologe und als Fotograf Autodidakt. Geboren wurde er 1957 in Deggendorf. Er studierte Psychologie an der Universität Trier und schloss sein Studium 1985 ab. Seit 1991 arbeitet er in seiner eigenen Praxis in Mannheim. Künstlerisch beschäftigt er sich seit Ende der 80er Jahre mit Fotografie. 2003 entwickelt er eine eigene fotografische Bildsprache, die dem „gedehnten Blick“ folgt, einem Begriff des Schriftstellers Wilhelm Genazino. Seit 2013 waren seine Bilder in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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