Jüdisches Gedenken in Frankenthal
Vortrag mit Fotos
Frankenthal. Am Mittwoch, 7. Oktober, 19 Uhr, wird Herbert Baum um 19 Uhr im Bildungszentrum der VHS Frankenthal
Schlossergasse 10, einen Vortrag halten. Thema: Gurs: Zwischenstation für das Vernichtungslager Auschwitz - Die Deportation der Juden aus Frankenthal am 22. Oktober 1940. Der Eintritt ist frei, es gelten die aktuellen Coronabestimmungen.
Am 22. Oktober 1940 wurden über 6.500 Juden aus der Pfalz, aus Baden und dem Saarland – vom Säugling bis zum 98-jährigen Greis – auf Betreiben der Gauleiter Robert Wagner und Josef Bürckel in das im unbesetzten Frankreich gelegene Internierungslager Gurs am Rande der Pyrenäen deportiert. Für viele von ihnen war dies nur eine Zwischenstation in die Vernichtungslager des Ostens.
Die große Mehrzahl der 266 Juden, die anfangs 1933 noch in Frankenthal wohnten, war entweder emigriert oder hatte sich der allgemeinen Kontrolle in der Kleinstadt durch die Übersiedlung in eine Großstadt wie Mannheim oder Ludwigshafen entzogen.
So waren es 1940 nur noch 39 vorwiegend ältere Juden: der 85 jährige Heinrich Lurch, die 84 jährige Veronika Fränkel, die 82jährige Babette Hirschler, der ebenfalls 82jährige Emil Kaufmann, aber auch Kinder wie der acht Jahre alte Juda Perez oder die zehn Jahre alte Margot Hirschler sowie vier männliche und sechs weibliche jüdische Patienten aus der Kreis-Heil-und Pflegeanstalt Frankenthal, die „nach Frankreich abgeschoben“ wurden, wie es verharmlosend in einem handschriftlichem Zusatz in der Einwohnermeldekartei für jeden Deportierten nachgetragen wurde.
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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