RLP: Schockanrufer in Worms und Region
18.000 Euro für tödlichen Unfall
Rheinland-Pfalz/Worms. Am Dienstag, 5. Oktober, schlugen sie wieder zu: Skrupellose Betrüger meldeten sich mit Schockanrufen bei älteren Menschen in der Region und hatten leider Erfolg. In einem Fall brachten die Täter eine 92-jährige Rentnerin in Worms um ihr Erspartes.
Schockanrufe in Worms und Region Pfalz
Die fiesen Betrüger melden sich üblicherweise per Telefon bei ihren Opfern und bringen sie mit Schockanrufen aus der Fassung. Sie behaupten beispielsweise, dass ein Enkel oder anderer naher Verwandter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und deshalb dringend Geld für die Kaution brauche. Sonst droht dem Enkel oder Verwandten unausweichlich das Gefängnis. Ein beauftragter Bote, der dem angerufenen Opfer fremd ist, werde das Geld abholen.
Geldforderung nach tödlichem Verkehrsunfall
So erging es der 92-jährigen Rentnerin aus Worms. Gegen 15 Uhr am Dienstag, 5. Oktober, der Schockanruf: Das Telefon klingelt bei der Worbiserin. Am anderen Ende der Leitung eine weibliche Stimme. Sie meldet sich mit "Polizei" und schildert ein Horrorszenario. Die Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Eine Frau sei ums Leben gekommen, die ein Kind und einen Ehemann hinterlässt.
Die weibliche Stimme am Telefon spricht weiter. Angeblich habe sich der Schwiegersohn der 92-Jährigen bereits mit der Familie der Verstorbenen auf die Zahlung einer höheren Bargeldsumme geeinigt, die die Wormserin zahlen solle. Umgehend begab sich diese zur Bank und entnahm ihre Ersparnisse aus dem Schließfach: 18.000 Euro.
Am Telefon wurde ihr dann mitgeteilt, dass der Ehemann der Verstorbenen selbst das Geld abholen werde. An der Haustür klingelte es kurz darauf und die 92-Jährige händigte ihr Erspartes an die fremde Person aus. Erst am Abend stellte sich heraus, dass sie Opfer einer miesen Masche von Betrügern wurde.
Wenn dieser Mann vor der Tür steht: Vorsicht Betrug
Die fremde Person, die das Geld in Worms abholte, ist Dieb und skrupelloser Betrüger.
So sieht der Täter aus: Der südländisch aussehende Mann ist circa 165 Zentimeter groß mit einer kräftigen Statur und dickem Bauch. Er war glatt rasiert und trug kurze, schwarze Haare. Bekleidet war er mit einem Pullover mit roten Elementen.
Wormser Polizei rät bei Telefonbetrug
Die Polizei rät aus diesen Gründen, Telefonate, bei welchen es zu ungewöhnlichen Forderungen und unglaubwürdigen Schilderungen kommt, so schnell wie möglich zu beenden. Bei Unsicherheiten sollen die Angerufenen anschließend schnellstmöglich eine bekannte Telefonnummer von Angehörigen oder Bekannten anrufen, um sich von dort die Geschichte bestätigen zu lassen oder Unterstützung zu finden.
Auch die Polizei ist über die bekannten Telefonnummern der örtlich zuständigen Dienststellen jederzeit ansprechbar. Wer diese nicht zur Hand hat:
Notruf 110! Der Notruf der Polizei 110 darf in solchen Fällen ebenfalls angerufen werden. Weitere Hinweise und Tipps der Polizei gibt es auch online unter https://www.polizei.rlp.de/fileadmin/user_upload/PP_Mainz/Aktuelles/Vorsicht_Betrug_Flyer.pdf
Polizeidirektion Worms
Weitere Blaulicht-Meldungen der Polizei gibt es unter anderem hier unter Betrug
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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