Frankenthaler Porzellane sind heute begehrte Sammlerstücke
265 Jahre Gründung der Frankenthaler Porzellanmanufaktur
Frankenthal. In Frankenthal gibt es ein Jubiläum zu feiern: Am 26.05.1755 erteilte Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz dem Straßburger Porzellanhersteller Paul Anton Hannong das Privileg, in Frankenthal eine Porzellanmanufaktur zu errichten – die siebte ihrer Art in Deutschland nach der Entdeckung der Rezeptur für das „weiße Gold“ durch den Erfinder und Alchemisten Böttger in Dresden. Die Manufaktur existierte 45 Jahre lang. Etliche Meisterstücke entstanden in dieser Zeit, von denen einige in die Sammlungen des Erkenbert-Museums eingegangen sind. Nach dem Weggang des Landesherrn in das durch Erbfall an die Pfalz gefallene Bayern wurde in Nymphenburg weiterhin Porzellan für den Kurfürsten hergestellt – aus Frankenthaler Formen. In Frankenthal stellten kurfürstliche Hofbildhauer ihr Können als Modelleure für die Formen in den Dienst der Manufaktur. Die Produktion war auf die Bedürfnisse des Hofes ausgerichtet. Kostbare Service und Figurenensembles erfreuten die Herrschaften bei Tisch und luden zu gepflegter Konversation ein. Auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs waren aus dem kostbaren Material gefertigt, sie alle stets für adelige Abnehmer geschaffen. Mythologische Allegorien zeigten den Pfälzer Herrscher und seine Gattin in Rollenporträts nach Ovids Metamorphosen als Deckelzier einer Schnupftabaksdose aus den 1760er Jahren. An Kaminuhren orientierten sich die Bewohner der Schlösser in Mannheim und Schwetzingen nicht nur über die zeitlichen Abläufe des Hofzeremoniells.
Frankenthaler Porzellane sind heute begehrte Sammlerstücke, vertreten in einigen Museen in Deutschland und Frankreich. Das Erkenbert-Museum zeigt eine Auswahl seiner Porzellane in der Dauerausstellung „Frankenthal – eine Zeitreise“ im Obergeschoß des Rathauses. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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