Frankenthaler Wasser
Beste Qualität aus 250 Metern Tiefe
Frankenthal. In der großen mit braunen Kacheln gefliesten Halle sind drei große und zwei kleine Pumpen aufgebaut. Jetzt am Vormittag rauscht das Wasser nur durch eine der großen Pumpen und das blaugestrichene Rohr mit einem halben Meter Durchmesser. Die Pumpen verfügen über eine Leistung von 155 Kilowatt und fördern bis zu 800 Kubikmeter Wasser pro Stunde beziehungsweise 37 Kilowatt und 200 Kubikmeter pro Stunde. Die Pumpenhalle ist das Herz des Wasserwerks der Stadtwerke Frankenthal. Von hier wird das Trinkwasser zu den Frankenthaler Haushalten verteilt.
In der Regel läuft nur eine der großen Pumpen, sagt der Leiter des Wasserwerks Marco Hoffmann. Wenn nachts kaum noch Wasser verbraucht wird, übernimmt eine der kleinen Pumpen. Gewonnen wird das Wasser für Frankenthal aus zehn Brunnen aus 150 bis 250 Metern Tiefe. „Das Wasser aus unseren Tiefbrunnen liegt dort seit Jahrhunderten und ist durch zahlreiche verschiedene Erdschichten vor Verschmutzung geschützt“, sagt Hoffmann. Lediglich 1,9 Milligramm Nitrat wurde bei der letzten großen Analyse im Oktober gemessen. Der Grenzwert liegt bei 50 Milligramm. Nitrit war gar nicht nachweisbar. So ist auch die Aufbereitung des Rohwassers zu einwandfreiem Trinkwasser mit relativ wenig Aufwand verbunden. Belastungen durch beispielsweise Düngemittel finden sich nur im oberen Grundwasserleiter in etwa acht bis zehn Metern Tiefe. Das ist die Tiefe, aus der private Brunnen und die Brunnen der Landwirte Wasser entnehmen, so der Fachmann.
Trotzdem unterstützen die Stadtwerke Frankenthal ein Projekt zum Grundwasserschutz. „Wir haben eine Kooperation mit 20 Landwirten geschlossen, die insgesamt 356 Hektar der Bodenflächen des Wasserschutzgebiets bewirtschaften“, sagt die Pressesprecherin der Stadtwerke Frankenthal Sarah Stattmüller. Mit Unterstützung der Wasserschutzberatung Rheinland-Pfalz wurden Verträge geschlossen, die den Landwirten finanzielle Unterstützung für intensivere Bodenanalysen sowie eine Beratung zur Optimierung des Düngemitteleinsatzes zusichern. „Wir minimieren so den Eintrag von Nitrat, Phosphat und Pflanzenschutzmitteln, um die einwandfreie Qualität unseres Frankenthaler Grundwassers auch langfristig zu erhalten“, so Stattmüller.
Da das Frankenthaler Wasser aus Tiefbrunnen gewonnen wird, droht auch nach drei trockenen Sommern kein Wassermangel. „Wenn der Sommer sehr trocken ist, merken wir das natürlich daran, dass wir mehr Wasser verkaufen“, sagt Sarah Stattmüller. Aber Wassernot herrscht in Frankenthal nicht. An einem normalen warmen Sommertag werden etwa 14.000 bis 15.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Trotzdem ist es sinnvoll mit dem hochwertigen Lebensmittel Wasser sparsam umzugehen.
In dem Wasserwerk wird das Rohwasser in mehreren Stufen gereinigt. Dabei wird die Qualität ständig kontrolliert, betont Wasserwerkchef Hoffmann. Wenn es Probleme mit Keimen geben sollte, steht eine Chlor-Anlage zur Verfügung. „Die war bei uns aber noch nie im Einsatz“, so Hoffmann. rk
Wasser sparen
Auch wenn in Frankenthal keine Wasserknappheit herrscht, sollte man mit dem Lebensmittel Wasser nicht verschwenderisch umgehen. Hier ein paar Tipps: Duschen statt baden. Alte Wasch- und Spülmaschinen durch energie- und wassersparende Modelle ersetzen. Wasser etwa beim Zähneputzen nicht unnötig laufen lassen. Alte WC-Spülkästen durch neue mit zwei Tasten für das „kleine“ und das „große“ Geschäft ersetzen. Tropfende Wasserhähne reparieren. Regenwasser auffangen und zum Gießen nutzen. Bei Neuanlage des Gartens: Zisterne einplanen. In den kühleren Stunden am Morgen oder am Abend Pflanzen gießen.
Autor:Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal |
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