Verwaltung besucht Partnerstadt Sopot
Delegation zu Gast in Polen
Frankenthal. Auf Einladung von Sopots Stadtpräsidenten Jacek Karnowski, reiste eine kleine Delegation der Stadtverwaltung Frankenthal am vergangenen Wochenende in den Kur- und Badeort Sopot an der Ostsee in Polen. Vom 5. bis 7. Juni waren drei Mitarbeiter des Bereichs Migration und Integration gemeinsam mit den anderen Partnerstädten Sopots eingeladen sich über das Thema Integration auszutauschen und nahmen an einem Kongress - „European Financial Congress“ - teil. Außerdem stand ein Besuch des neuen Integrationszentrums für Ukrainer im Mittelpunkt.
Das Integrationszentrum der Ukraine-Flüchtlinge wurde in bemerkenswert kurzer Zeit nach der russischen Invasion aufgebaut. Es wird geleitet von einer Frau, die selbst aus der Ukraine geflohen ist. Sie nahm sich viel Zeit, um den Frankenthalern sowohl das Zentrum als auch die neu hergerichteten Flüchtlingsunterkünfte zu zeigen.
Sie koordiniert die Erstaufnahme der Geflüchteten sowie die Hilfsangebote vor Ort, die von Sprachkursen über Kinderbetreuung bis zur Ausgabe von Kleider- und Essensspenden reichen. Auch persönliche Unterstützung im Alltag und ärztliche Betreuung wird hier angeboten. Die Mithilfe aus der Bevölkerung ist sehr groß, so dass mittlerweile eine derzeit ausreichende Anzahl an Unterkünften hergerichtet werden konnte und keine Hotels mehr belegt werden müssen.
Die Frankenthaler Delegation hatte zudem die Gelegenheit, am „European Financial Congress“ in Sopot teilzunehmen, bei dem unter anderem auch die Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie das Thema Integration von Flüchtlingen im Fokus stand. Neben Vorträgen gab es auch Diskussionsrunden mit prominenten Personen, wie beispielsweise Joschka Fischer, ehem. Außenminister der Bundesrepublik Deutschland oder Petro Poroszenko, ehem. Präsident der Ukraine. Vertreter der Sopoter Partnerstädte Frankenthal und Southend-on-Sea (England) nahmen ebenfalls an einer einstündigen Diskussionsrunde zum Thema „Soziale Integration“ teil. Dabei berichtete der Leiter der Abteilung Integration, Simon Kiefer, u.a. von den langjährigen Erfahrungen mit geflüchteten Menschen. Beide Partnerstädte betonten zudem die im Integrationsprozess entstehenden wechselseitigen Beziehungen unter Anerkennung der Gesetze und Werte. Der Besuch stellte, insbesondere in der aktuellen Situation, eine wertvolle Bereicherung der bestehende Partnerschaftsbeziehungen dar.
Hintergrund
Nach pandemiebedingter längerer Pause konnte nun, der vor sechs Jahren begonnene und regelmäßig gepflegte Erfahrungsaustausch zwischen Frankenthal und Sopot in der Arbeit mit Flüchtlingen und Obdachlosen fortgeführt werden.
Nachdem Sozialarbeiter aus Sopot in den zurückliegenden Jahren 2016 und 2018 die Flüchtlingsarbeit in Frankenthal kennenlernen konnten, hatten nun Vertreter der Stadtverwaltung die Gelegenheit, vor Ort zu erfahren, wie Sopot den mittlerweile mehr als 3.000 aufgenommenen Flüchtlingen aus der Ukraine hilft. Frankenthal war 2017 bereits bei einem anderen Kongress in Polen zu Gast. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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