Ausstellung Stadtarchiv
Deportation der Juden, Lageralltag und Reaktionen in Bevölkerung
Frankenthal. Die Ausstellung „Gurs 1940. Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden“ ist von Montag, 4. Juli, bis Freitag, 19. August, im Rathaus von Frankenthal im zweiten Obergeschoss zu sehen. Organisiert wird die Präsentation vom Stadtarchiv Frankenthal in Kooperation mit dem Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal. Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 4. Juli, um 16 Uhr, durch Oberbürgermeister Martin Hebich. Nach ihm sprechen Werner Schäfer vom Förderverein für jüdisches Gedenken und Dr. Dörte Kaufmann vom Stadtarchiv Frankenthal.
Die Deportation von mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland ist Thema der umfassenden Wanderausstellung. Sie zeigt den Ablauf der Deportation und das Verhalten der lokalen Bevölkerung, beschreibt die furchtbaren hygienischen Zustände im Lager Gurs anhand von Berichten, Fotos und Zeichnungen der dort internierten Menschen und beleuchtet schließlich auch die Zusammenarbeit der Vichy-Regierung mit den Nationalsozialisten.
Ein Gastvortrag von der bekannten Journalistin Gabriele Mittag findet am Dienstag, 5. Juli, um 18 Uhr statt, der sich unter dem Titel „Zwischen Himmel und Hölle“ dem Kulturleben und künstlerischen Schaffen hinter Stacheldraht widmet. Kulturveranstaltungen und künstlerische Tätigkeiten spielten für die in Gurs Internierten eine bedeutende Rolle, um eine stärkende Gemeinschaft zu erleben und wenigstens für kurze Zeit die bedrohliche Lebenssituation zu vergessen. In Gurs war eine große Anzahl namhafter Künstler aus ganz Europa interniert.
Am Mittwoch, 13. Juli, um 18 Uhr, findet ein Vortrag mit Fotos von Herbert Baum, dem Vorsitzenden des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal, statt: „1940 - 2022: Frankenthal erinnert an die Internierung der Juden im Lager Gurs“. Dabei stehen die deutschen und französischen Aktivitäten des Erinnerns und Gedenkens von 1945 bis heute im Mittelpunkt. jg/ps
Weitere Informationen:
Infos sind unter https://www.bv-pfalz.de/gedenken-erinnern/80-jahre-gurs/ zu finden. Die Ausstellung ist von Pfälzer Städten, Gemeinden, Museen und Initiativen kostenfrei beim Bezirksverband Pfalz buchbar (Telefon 0631 3647-166 und a.pfenninger@bv-pfalz.de)
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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