Frankenthaler Tafel erhält 5.000 Euro
„Ehrenamt stärken, Versorgung sichern“
Frankenthal. Ende August erhielt die Frankenthaler Tafel eine Förderurkunde des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Wert von 5.000 Euro. Das Geld kommt aus dem Soforthilfeprogramm „Ehrenamt stärken, Versorgung sichern“. Bundesministerin Julia Klöckner überreichte persönlich in Anwesenheit von Oberbürgermeister Martin Hebich, Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises Clemens Körner, Christian Baldauf und Torbjörn Kartes die Urkunde an Michael Baumann.
„Eigentlich ist es bedrückend, dass man eine Tafel vorhalten, sogar sie weiter ausbauen muss“, erläutert Oberbürgermeister Martin Hebich in seiner Begrüßungsrede. Er sei dankbar, dass die Malteser diesen Dienst leisten und er sei sich sicher, dass die Einrichtung auf Dauer betrieben werden müsse. Gerade in der Hochphase der Corona-Pandemie haben viele Tafeln schließen müssen. Mit einem großen Kraftaufwand musste dies in Frankenthal nicht geschehen. Am 1. Januar 2019 hat der Malteser Hilfsdienst die Tafel übernommen. „Damals noch 150 Tafelkunden, sind wir heute bei über 400 Kunden“, informiert Michael Baumann, Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes. Er erläuterte weiter, dass diese Kunden meist eine Bedarfsgemeinschaft sind und hinter jeder Zahl drei Personen stehen. „Die Pandemie war und ist eine große Herausforderung. Viele Helfer, die selbst zur Risikoklasse gehören, unterstützen die Tafel. Diese mussten wir im regulären Betrieb austauschen“. Eine kontaktlose Übergabe und ein erweitertes Hygienekonzept sorgten dafür, dass die Tafel weitermachen konnte. Neben Bedürftigen in Frankenthal werden auch die Ortschaften im Umkreis, die zum Rhein-Pfalz-Kreis gehören, bedient. Aus diesem Grund bewarb sich die Tafel auch um den Förderpreis. Ein mobiler Kühlschrank soll beschafft werden, damit die Verteilstationen im Umkreis beliefert werden können. Auch zusätzlich so ein Bus mit Kühlgerät ausgestattet werden. Michael Baumann informierte, dass er zukünftig bei der Beschaffung der Waren Schwierigkeiten sehe. „Eine immer besser werdende Warenhaltung sorgt dafür, dass für die Tafeln immer weniger abfällt, obwohl der Bedarf steigt“. Er gehe davon aus, dass zukünftig es nicht ohne zusätzliche finanzielle Mittel gehen wird. Julia Klöckner freute sich, dass sie persönlich in Frankenthal diese Urkunde übergeben durfte.
Die Corona-Pandemie hat viele ehrenamtliche Initiativen und Helfer ins Straucheln gebracht: Kontaktbeschränkungen erschweren die Arbeit. Die Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen kostet zusätzliches Geld. Mehr denn je, sind Menschen in der Pandemie aber auf dieses Engagement vor der Haustür angewiesen. „Die Corona-Krise darf nicht zu einer Krise des Ehrenamts werden. Denn besonders jetzt sind viele Menschen auf Unterstützung angewiesen. Deshalb helfen wir den Helfern“, berichtet sie. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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