Corona-Zeitzeugnisse gesucht
„Frankenthal einst und jetzt“ 2020 erschienen
Frankenthal. Ab sofort ist „Frankenthal einst und jetzt“ für das Jahr 2020 erhältlich. Die von der Stadt Frankenthal in Zusammenarbeit mit dem Frankenthaler Altertumsverein herausgegebene Zeitschrift enthält Beiträge zur vergangenen und gegenwärtigen Stadtgeschichte. Das diesjährige Heft umfasst 96 Seiten und ist für 5,50 Euro bei der Buchhandlung Thalia am Frankenthaler Rathausplatz erhältlich. Bestellungen nimmt auch das Stadtarchiv Frankenthal unter stadtarchiv@frankenthal.de entgegen. Für fünf Euro pro Ausgabe kann „Frankenthal einst und jetzt“ hier auch abonniert werden.
Autoren und Inhalte
In der neuesten Ausgabe setzen sich Autorinnen und Autoren aus Politik, Gesellschaft und Verwaltung mit der Geschichte unserer Stadt auseinander.
So befasst sich Antonia Kolb mit der Frankenthaler Zeit des ersten Bürgermeisters von Neu-Hanau René Mahieu (1544-1607) und stellt die Frage, inwieweit seine Biographie als typisch für die reformierten Glaubensflüchtlinge des 16. Jahrhunderts gelten kann. Dieter König lässt in seinem Beitrag anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Pestalozzischule die baulichen und organisatorischen Veränderungen seit der Schulgründung Revue passieren und ordnet dabei die Geschichte der „Pesta“ in den Kontext der Situation der Volksschulen im 18. und 19. Jahrhundert ein.
Dieter Schiffmann befasst sich mit den Anfängen der Erwachsenenbildung in Frankenthal und untersucht, wie der Volksbildungsverein für Frankenthal und Umgebung und der Pfälzische Verband für freie Volksbildung auf die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen vom Ende des Deutschen Kaiserreichs bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 mit jeweils neuen pädagogischen und didaktischen Konzepten reagierten. Wie stark die Frankenthaler Stadtsilhouette einst von deren Charakter als Industriestandort geprägt wurde, zeigt der Aufsatz von Werner Schäfer über den Fabrikschornstein der KSB AG, das sogenannte „Cuno-Denkmal“ von 1923.
Jahrestage bieten immer einen Anlass für einen „Blick zurück“: 2020 jährten sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung Deutschlands von der NS-Herrschaft zum 75. Mal. Anlass genug für den 2020 in den wohlverdienten Ruhestand eingetretenen Stadtarchivar Gerhard Nestler anhand von archivalischen Quellen – u.a. Briefen einer jungen Frankenthalerin an ihren Mann – aufzuzeigen, wie Kriegsende und Neubeginn 1945 im fast völlig zerstörten Frankenthal erlebt wurden.
Neben dem Stadtarchiv mit seinen Quellen bewahrt auch das Erkenbert-Museum wichtige Objekte zur Stadtgeschichte. Die Zeit der Schließung des Museums für den Publikumsverkehr aufgrund von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen seit März 2019 wird von den Mitarbeitern des Museums u.a. für Inventarisierungs- und Restaurierungsmaßnahmen zahlreicher dieser Sammlungsstücke genutzt. Ein von der Museumsleiterin Maria Lucia Weigel eingeleiteter Sammelaufsatz gewährt einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Museums und zeigt anhand der Arbeiten an einzelnen Objekten die Komplexität des Wirkungsfeldes „Restauration“ auf.
Redaktion bittet um Einsendung von Corona-Zeitzeugnissen
Wie auch in den letzten Jahren runden eine Chronik der letzten Monate und eine „Frankenthaler Bibliographie“, die über neue Publikationen zur Frankenthaler Geschichte informiert, den Band ab. Schließlich bittet das Redaktionsteam in der aktuellen durch die Corona-Pandemie geprägten Situation auch um die Unterstützung der Leserinnen und Leser und bittet, Eindrücke in Form von Bildern und Texten aus der derzeitigen „Ausnahmesituation“ einzusenden. Ansprechpartnerin ist Dr. Dörte Kaufmann, Leiterin des Stadtarchivs, Rathausplatz 2-7, 6722 Frankenthal bzw. stadtarchiv@frankenthal.de. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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