Drei Jugendliche kämpfen um den großen Titel
Frankenthaler auf dem Weg zur Weltmeisterschaft
Frankenthal.Eine junge Frau, gerade einmal 13 Jahre alt. Sie steht einem gestandenen Mann gegenüber. Kampfbereit. Sie konzentriert sich, fokussiert – klar zum Angriff. Gezielte Tritte, gezielte Schläge – jede Ausführung ein Treffer. Keine Minute später eine weitere junge Frau, 14 Jahre alt. Gezielte Tritte – diesmal ohne Gegner. Ein imaginärer Kampf beginnt. In ähnlicher Form noch einmal – diesmal ist es Lian, ein junger Kämpfer, gerade zehn Jahre alt.
Was hier so eigen klingt, sind junge Kämpfer aus Frankenthal, die es geschafft haben im Oktober 2019 auf der Weltmeisterschaft im Taekwondo mitzukämpfen.
Sarah Bader, 13 Jahre, Alicia Hüneke, 14 Jahre, und Lian Hüneke 10 Jahre, werden in Bregenz, Österreich, in unterschiedlichen Disziplinen antreten.
Sie alle trainieren bei Sedat Sagiroglu von der Kampfkunstschule Sedats Dragon Team in Frankenthal. Während Lian und Alicia durch zahlreiche Wettkämpfe in ganz Deutschland zahlreiche Punkte gesammelt hatten und so zur Weltmeisterschaft zugelassen wurden, war es für Sarah etwas Besonderes: „Ich habe zwar an einigen Turnieren teilgenommen und einen Turniersieg und einige vordere Plätze geholt, doch die WKU Rangliste, welche für die Qualifikation zur WM entscheidend ist, hatten wir nicht im Blick“, berichtet sie. Jetzt wird natürlich umso mehr trainiert. „Normalerweise trainieren wir zwei mal die Woche, jetzt haben wir noch zusätzliches Training, aber es macht unglaublich viel Spaß“, berichtet Alicia. Alle freuen sich sehr auf die Meisterschaft, natürlich sind die Eltern mit dabei. „Wir sind stolz auf unsere Kinder und begleiten sie in ihrem Hobby“, berichten Martina und Dominik Hüneke.
Die drei Schüler des Karolinengymnasiums sind eigentlich durch Zufälle zur Kampfkunst gekommen. „Ein Freund war hier und als ich es mir angesehen hatte, hat es mir sehr gefallen“, berichtet Sarah. Alicia machte früher bereits Karate, ebenfalls durch Bekannte kam sie dann zum Taekwondo. „Ich habe meiner großen Schwester immer zugesehen und konnte so mal mit trainieren und es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht“, berichtet Lian. Rund sechs Jahre trainieren sie schon, umso schöner ist es jetzt, dass das Training mit einer Weltmeisterschaft belohnt wird. Gespannt sind sie vor allem auf die Halle, wie wird gewertet, wie wird gekämpft – diese Dinge beschäftigen die Jugendlichen. Natürlich schwingt auch die Angst vor einer Niederlage mit. „Beim Taekwondo lernen die Kinder mit Angst umzugehen. Jeder hat Angst, wichtiger ist: wie gehe ich mit dieser Angst um“, informiert Sedat Sagiroglu. Dabei sind ihre Ausführungen sehr präzise und professionell. In der eingangs beschriebenen Präsentation zeigten die Jugendlichen, dass sie zu Recht zur Weltmeisterschaft fahren. Fließende Bewegungen, klare Formen und mit unglaublich viel Herzblut sind sie dabei. In unterschiedlichen Kategorien treten sie bei der Weltmeisterschaft an. Sarah Bader wird in der Disziplin „Point fighting“ antreten, Alicia und Lian im „korean style“. In den nächsten Tagen wird noch fleißig trainiert, „manchmal trainiere ich auch zu Hause meine Formation. Aber nicht immer“, erzählt Lian freudig. Ob mit Weltmeistertitel oder ohne – allein die Tatsache, bei solch einem Event teilzunehmen, ist bereits der größte Erfolg. gib
Hintergrund
Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst. Dabei setzt sich das Wort aus Tae = Fuß, Kwon = Faust und Do = Weg zusammen. Es ist eine waffenlose Kampfkunst. Bei dieser Form lernt man aber nicht nur Techniken für den Kampf, es geht viel um Disziplin und Respekt. Sedat Sagiroglu lehrt die Kinder sich zu verteidigen, aber auch Streit aus dem Weg zu gehen. Selbstschutz, Sicherheit und Wertevermittlung sind ihm wichtig. Weitere Informationen unter www.sedats-dragon-team.de.
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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