Unüberlegte Tierkäufe landen im Tierschutzverein
Keine Tiere über das Internet kaufen!
Frankenthal. Immer wieder werden Tiere einfach online gekauft. Bei denjenigen, die sich absolut sicher sind und vielleicht über diesen Weg nur den Kontakt zum Züchter suchen, mag das in Ordnung sein. Aber: Immer öfter landen Tiere im Tierheim, weil die Käufer sich die Sache nicht gut genug überlegt haben. Beispielsweise wenn die Kinder Tiere online kaufen und die Eltern davon nichts wussten. In dieser Woche sind auf diesem Weg gleich 4 Tiere zum Tierschutzverein Frankenthal gekommen.
Das erste Beispiel heißt „Lilli“. „Die 12 Jahre alte Wohnungskatze wurde auf Ebay gekauft und dann haben die Besitzer gemerkt, dass man eigentlich doch keine Katze halten möchte“, berichtet Simone Jurijiw. Lilli ist eine sehr liebe und ruhige Katze, sie muss noch kastriert werden, bevor sie abgegeben werden kann. Ein weiterer Fall: Eine Tochter kaufte im Internet drei Kaninchen. Als die Eltern den Kauf bemerkten, wurden die Tiere kurzerhand im Tierheim abgegeben.
Neu hinzugekommen
Neben den oben bereits beschriebenen Tieren, kam ein 4-jähriges schwarzes Kaninchen vom Tierheim Ludwigshafen zum Frankenthaler Tierschutzverein. Ein Kaninchen wurde im Nordring gefunden. Hier stellte sich heraus, dass es ausgesetzt wurde. Auch hier handelt es sich um ein Jungtier, dass ausgewachsen fern von einem Zwergkaninchen ist und bestimmt circa 4 bis 5 Kilo wiegen wird.
Fundtiere müssen ins Tierheim
Simone Jurijiw berichtet, dass es aktuell wieder Probleme mit Fundtieren gibt. „Wir möchten hier noch mal ausdrücklich drauf hinweisen, dass wenn man ein Tier in Frankenthal findet, dieses bei uns aufgenommen werden muss. Viele Menschen denken, ja, hab ich gefunden, behalte ich oder das Tierheim ist schlimm für die Tiere. Nein, so schlimm ist das nicht. Das behalten eines Fundtieres ist Unterschlagung einer Fundsache. Der Tierbesitzer hat sechs Monate Anrecht, sein Tier wieder zurückzuerhalten. Dies muss alles an einer sachkundigen Stelle zusammen laufen und diese sind wir für die Stadt Frankenthal. Unsere große Bitte an alle Tierbesitzer: bitte kennzeichnen Sie ihr Tier durch einen Mikrochip und lassen sie diesen auch in einem Tierregister registrieren. Nur so können wir gleich nach Einlieferung der Fundtiere, den Besitzer sofort verständigen“.
Neues/altes Zuhause gefunden
Diese Woche hat sich der Besitzer einer Katze, die seit drei Wochen im Tierschutzverein war durch einen Facebook-Aufruf gemeldet und auch seine Katze wieder abgeholt. Diese Katze war gechipt aber nicht registriert. „Als wir dann unsere Versorgungsrechnung vorstellten, denn ja, wir müssen ja in dieser zeit für Futter, Unterbringung und Tierarzt sorgen, war der Unmut von seitens des Besitzers groß“, berichtet Simone Jurijiw. „Den nächsten Unmut hatten wir mit dem Besitzer einer schwarzen Katze, die nicht kastriert und gechipt war. Die Katze kam als Notfall zu uns und musste sofort dem Tierarzt vorgestellt werden. Mit Mikrochip hätten wir sofort den Besitzer verständigen können - aber nein, hatte die Katze nicht - so verweilte sie auch fast 4 Wochen bei uns. Dieses Thema ist für Besitzer und Tierheim sehr ärgerlich und nervenaufreibend, aber am schlimmsten trifft des die Tiere, die bei uns oft unnötigerweise verweilen müssen“, so die Tierschützerin.
Der spezielle Kater Frank hat in dieser Woche auch eine Probestelle gefunden, wenn alles klappt, bleibt Frank ab sofort dort.
Tierbestand
Aktuell betreut der Frankenthaler Tierschutzverein einen Hund, 19 Katzen, 13 Kaninchen, eine Ratte und acht Tauben.
Wer sich für eines der zu vermittelnden Tiere interessiert, kann sich mit der Tiernotaufnahmestation, Friedrich-Ebert-Straße 12, Telefon 06233 28485, in Verbindung setzen.
Weitere Informationen gibt es auch unter www.frankenthaler-tierschutzverein.de. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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