Kommunale Wärmeplanung: Stadt Frankenthal erhält Förderbescheid
Frankenthal. Eine weitgehende klimaneutrale Wärmeversorgung aller Kommunen – das ist das Ziel, das Rheinland-Pfalz bis spätestens 2050 erreichen will. Für die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans erhält die Stadt Frankenthal rund 163.000 Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds. Die Förderquote beträgt für finanzschwache Kommunen wie Frankenthal 100 Prozent.
„Gemeinsam mit den Stadtwerken sind wir dieses Thema schon früh angegangen. Der jetzige Förderbescheid ist wichtig, um die nächsten Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung anzugehen. Die Leistungen zur Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung können nun ausgeschrieben werden“, so Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer.
Hintergrund
Das Gebäudeenergiegesetz ist Anfang 2024 in Kraft getreten. Die Nutzung von fossilen Energieträgern für die Wärmeversorgung im Gebäudebereich wird somit bis 2045 beendet. Ab 2045 sollen damit keine fossilen Brennstoffe mehr zum Beheizen von Gebäuden eingesetzt werden.
Großstädte müssen bis 2026 und mittlere Städte wie Frankenthal bis 2028 einen kommunalen Wärmeplan erstellen. Mit diesem kommunalen Wärmeplan können dann bestimmte Heizungstechniken in den unterschiedlichen Stadtteilen ausgewiesen werden.
Die Stadt Frankenthal hat bereits im Jahr 2023 einen Förderantrag für die Kommunale Wärmeplanung gestellt. Dieser wurde mehrmals ergänzt und angepasst.
Die nächsten Schritte
Geplant ist es, die Leistungen zur Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung schnellstmöglich auszuschreiben. Diese besteht aus verschiedenen Bestandteilen:
Bei der Bestandsanalyse wird eine Analyse des Gebäude- und Siedlungsbestands, des Energieverbrauchs und des Energiebedarfs, der Beheizungsstruktur, der Wärme- und Kälteinfrastruktur durchgeführt werden. Des Weiteren behandelt sie auch die Erstellung einer Energie- und Treibhausgasbilanz erstellt.
Die Potenzialanalyse deckt die Energieeinsparpotenziale für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in den Sektoren Industrie, öffentliche Liegenschaften, Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen auf und ermittelt Abwärmepotenziale und Potenziale erneuerbarer Energien.
Im Anschluss werden Szenarien einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung, ein Maßnahmenkatalog mit Zeitplan und ein Controlling-Konzept entwickelt. Bestandteil ist auch eine Kommunikationsstrategie und ein Konzept für die Partizipation.
Bei der Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung können Synergien mit der Straßensanierung genutzt werden, daher sollen alle relevanten Akteure und die verschiedenen Belange (auch Themen wie Entwässerung, Straßenbegleitgrün, Baumpflanzungen) frühzeitig in die Planungen integriert werden. Die Verwaltung wird hierfür nun geeignete Strukturen schaffen. Die Planungen werden darüber hinaus eng mit den Stadtwerken abgestimmt, bei denen bereits eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau eines Fernwärmenetzes in der Bearbeitung ist.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung unter: www.frankenthal.de/waermeplanung
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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