BriMel unterwegs
Neue Weinpatenschaften für den Landratswingert
Kleinniedesheim. Im Gastraum des Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins in Kleinniedesheim wurden am 13. September die neuen Weinpatenschaften vergeben. Ich wurde von den Böhl-Iggelheimer „Schorleschrauwern“ eingeladen und war das erste Mal dabei und dementsprechend gespannt, was an diesem Abend alles passieren würde. Die erste Überraschung folgte auf den Fuß als ich bei den zu Ehrenden den Musiker und „Nachwuchsschauspieler“ Monji El Beji mit Familie und Freunden traf.
Zum Weinpaten wird ernannt, wer sich um den Rhein-Pfalz-Kreis verdient gemacht oder als Kreisbürger etwas Besonderes geleistet hat. Somit spiegeln die Geehrten die Vielfalt des Landkreises in den Bereichen Kunst, Kultur, Kirche, Bildung und Wirtschaft wider.
Neben Landrat Clemens Körner begrüßte der Kulturleiter der Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis Paul Platz die nach und nach eintreffenden Gäste, unter ihnen auch der Ehrengast und Bundestagsabgeordnete Christian Schreider, der auch ein paar der zu Ehrenden kennt und sich über ein Wiedersehen freute.
Bevor die Ehrungen mit einer Urkunde und einer 1,5-Liter-Magnum-Weinflasche des aktuellen Weinjahrgangs stattfanden, stimmte Monji El Ebji mit seinem Gitarristen Christoph Erbach (Fine R.I.P.) das Publikum schon einmal pfälzisch ein mit „Badischer Woi“ und „Sisyphos“, welches den 2. Platz 2023 beim Mundart-Wettbewerb auf der Dannstadter Höhe gemacht hatte. Das Publikum klatschte und sang die eingängigen Strophen begeistert mit. Er überzeugte mit seiner positiven Art und seinem Pfälzer Dialekt auch diejenigen, die ihn bisher nicht kannten.
Im zünftigen Winzerhemd begrüßte Landrat Clemens Körner die Ehrengäste und erzählte ein wenig über die Idee zu diesem Ehrungsabend für bestimmte Persönlichkeiten aus dem Landkreis, die im Jahre 2012 entstanden war. Die beiden zu Ehrenden Volker Westermann (Förster und Gründer der Rucksackschule) und Fadi Yacoub (als Bauleiter auf der BUGA) waren leider verhindert. So kam als Erster Knut Mertens (Geschäftsführer bei INP Deutschland in Römerberg) in den Genuss der Ehrung. Er plant gerade die größte Flusswasser-Wärmepumpen-Anlage Deutschlands am Rhein in Mannheim.
Die Schorleschrauwer aus Böhl-Iggelheim sind Kai Babatz, Christopher Konrad, Sebastian Rech, Daniel Suchoroschenko und Daniel Weidling. Die fünf Freunde haben 2023 die Pothole Rodeo Rallye im Baltikum gewonnen und dieses Jahr belegten sie bei der Balkan-Rallye Platz 3. Sie erzählten gut gelaunt ein wenig zu ihrer Tour und unter welchen Bedingungen sie teilnehmen durften. Da staunte nicht nur der Landrat als sie von ihrem Vehikel erzählten, das sie treu durch etliche Länder brachte.
Günther Schön aus Maxdorf unterrichtet am Scholl-Gymnasium in Ludwigshafen und wurde beim Wettbewerb „Deutscher Lehrkräfte-Preis-Unterricht innovativ“ in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ ausgezeichnet. Günther Schön macht seine Arbeit mit Herzblut auf Augenhöhe und die Kinder sind begeistert. Der Preis ist von den Kindern ausgegangen.
Franz Josef Reindl war 18 Jahre lang Direktor der Hafenbetriebe Ludwigshafen und Clemens Körner wollte scherzhaft von ihm wissen, warum es nicht gelingt, die AIDA in Ludwigshafen ankern zu lassen.
Georg Litz war bis vor wenigen Wochen Polizeipräsident des Präsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen. Nach 48 Jahren im Polizeidienst freute auch er sich über den wohlverdienten Ruhestand.
Unter der Vielzahl an Männern wurde auch eine Frau geehrt, nämlich Edith Sellinger, die langjährige Leiterin des ambulanten Hospizdienstes vom südlichen Rhein-Pfalz-Kreis.
Angefangen hatte der offizielle Ehrungsabend mit Monji El Beji und nun endete sie auch mit ihm. Er macht als Halbtunesier mehr für den Pfälzer Dialekt als so mancher Eingeborener. Sowohl im Musik- als auch im Film-Bereich ist er eine kleine Berühmtheit in der Pfalz. Als Mundartsänger der Band „Fine R.I.P.“ und „Woifeschdkänisch“ und seit Kurzem auch als Hauptdarsteller im erfolgreichen Kinofilm „Hiwwe wie driwwe“ (spielt in der Pfalz und in Pennsylvania/USA) begeistert er die Menschen. Auch Landrat Clemens Körner hatte den Film gesehen und für gut befunden, lediglich der Saumagen in Pennsylvania würde für seinen Geschmack etwas zu trocken serviert.
Anschließend ließ sich Paul Platz noch ein wenig über die Weinlese und die Maische aus, denn die frisch ernannten Weinpaten müssen schon ein bisschen was über die Weinherstellung wissen. Sie werden in regelmäßigen Abständen über die Arbeiten im Wingert und über die Entwicklung der Reben und Trauben informiert. Der Wingert des Rhein-Pfalz-Kreises befindet sich in Kleinniedesheim, Lage Vorderberg, Rebsorte Regent. Alle Paten sind dazu eingeladen, sich an der jährlichen Traubenlese zu beteiligen. Die Hilfe wird mit einem 0,75 Liter Gebinde des aktuellen Jahrgangsweins honoriert und trägt zum aktiven Erhalt der Weinkultur im Rhein-Pfalz-Kreis bei. Mit der übernommenen Patenschaft ist die jährliche Einladung zu einem önologischen Fachvortrag und einer sich anschließenden Weinverkostung verbunden.
Es war ein rundum gelungener lustiger Abend. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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