BriMel unterwegs
Nosferatu-Spinne lässt sich häuslich nieder
Frankenthal. Ende Oktober erreichte mich die Nachricht, dass wieder die eher seltene Nosferatu-Spinnen gesichtet wurde. Bei Familie Marake in Frankenthal wollen partout diese Spinnen überwintern. Die Familie ist zwar sehr tierlieb, aber über dem Esstisch baumelnde Spinnen müssen nun auch nicht sein. Gesichtet hatte sie Birgit Marake im Flur im Erdgeschoß wie bereits im letzten Jahr. Zeitgleich erschien ein Artikel zu dieser Spinne in der Zeitung. Sie war sich unschlüssig, um welche Spinnenart es sich hierbei handelt und fragte im Freundeskreis, googelte und letztendlich schrieb sie Frau Dr. Katharina Schneeberg im Pfalzmuseum für Insektenkunde in Bad Dürkheim an. Und tatsächlich war es eine Nosferatu-Spinne. Und diese hatte auch gleich ihre ganze Verwandtschaft mitgebracht. Das war zu viel des Guten und flugs bugsierte die tierliebe Frau Marake die achtbeinigen Tierchen nach draußen ins Gartenhäuschen, wo sie in Frieden leben dürfen.
Diese mediterrane Spinnenart ist erstmals 2005 in Deutschland entdeckt worden und breitet sich langsam immer mehr hier aus. Mit einem Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern samt Beinen bleiben sie zwar hinter den größten heimischen Hauswinkelspinnen mit gut acht Zentimetern Durchmesser zurück, sie wirken aber durch den etwa doppelt so langen Körper wesentlich massiger. Hinzu kommt, dass sie sich mit Hafthaaren auch an senkrechten Glasscheiben festhalten können. Die schlechte Nachricht ist, dass die Nosferatu-Spinne auch noch giftig ist. Die gute Nachricht dabei: Sie beisst nur, wenn sie in die Ecke gedrängt wird und benötigt besonders dünne Hautpartien, um überhaupt ihr Gift injizieren zu können. „Der Biss soll vom Schmerz her zwischen Mückenstich und leichterem Wespenstich liegen, nach zwei Tagen sind eventuelle Schwellungen abgeklungen, also alles in allem harmlos“, betont NABU. Dafür fange der mediterrane Gast reichlich Insekten weg und hinterlasse noch nicht einmal Netze. Sie lauert auf Beute und zieht vorbeikommende Insekten mit den Vorderbeinen blitzschnell zu den Giftzähnen. Die Nosferatu-Spinne gehört zwar zu den Webspinnen, sie nutzt ihre Spinndrüsen jedoch vor allem, um ihre Eier in einen sicheren Kokon zu spinnen. Radnetze sind nicht so ihr Ding. (Quelle: NABU)
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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