Bürgerinitiative Jakobsplatz
Viele Fragen sind noch offen
Frankenthal. In der vergangenen Ausgabe des Stadtmagazins Frankenthaler berichteten wir über die Entwicklungen am Jakobsplatz mit dem Artikel „Stadt und Bewohner wollen belebten Jakobsplatz“. Hier fehlte die Sichtweise der Bürgerinitiative. Diesen Fehler dürfen wir bitten zu entschuldigen. Aus diesem Grund sprach das Stadtmagazin Frankenthaler mit Herbert Hildebrandt, Vorsitzender der Initiative, um auch ihre Sichtweise darzustellen.
„Wir nennen uns Bürgerinitiative-Frankenthal-Jakobsplatz. Unser Schwerpunkt liegt also auf dem Jakobsplatz, wo die Wohnungsdichte am größten ist“, informiert Herbert Hildebrandt. Die Initiative hatte sich 2019 gegründet, als die neuen Bauvorhaben öffentlich bekannt wurden. „Wir vertreten die Anwohnerschaft, damals haben wir in kurzer Zeit 1.642 Einträge in unseren Unterschriftenlisten gehabt. Das zeigt wohl sehr deutlich, wie stark die Teilnahme der Bevölkerung war“. „Das Stadtberatungsbüro Dr. Sven Fries hat die Moderation seitens der Stadt geführt. Der Soziologe Dr. Martin Albert wurde ebenso beauftragt. Dieser war auch im Sinne unserer BI, da wir uns von Anfang an auf die Baugesetze berufen. Dort steht: Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben“, teilt Herbert Hildebrandt mit. Die starke Beteiligung der Anwohnerschaft beruht auf die unruhige soziale Lage. Denn subjektiv empfinden sie das Viertel als sozialen Brennpunkt. Immer wieder kommt es zu Schlägereien oder Überfällen. Die Bürgerinitiative teilt die Aktivitäten in zwei Projekte ein. Zum einen gibt es das private Bauvorhaben eines neuen Supermarktes mit aufgesetztem Wohnteil des Investors ProConcept und zum anderen ein städtisches Vorhaben, das Gebiet Pilgerpfad neu zu gestalten. „Das erste Projekt beruht auf den Vorschlägen des Investors und wird als Einzelmaßnahme behandelt. So wie das bereits zum Teil umgesetzte Bauvorhaben der Baugesellschaft Frankenthal mit einem weiteren Gebäude in der Nähe des ökumenischen Gemeindezentrums“, teilt Herbert Hildebrandt mit. „Das zweite Projekt wurde in einem Bürgerbeteiligungsprozess im Sommer 2020 mit dem Stadtberatungsbüro Dr. Sven Fries als Verantwortlicher definiert. Thema war es, die Bedürfnisse der Bewohner des Pilgerpfades zu ergründen. Die Auswertung wurde in einer Stadtratssitzung veröffentlicht. Alles soll in einem Antrag zum Städteförderprogramm münden,“ so Herbert Hildebrandt weiter. Der große Wunsch der Bürgerinitiative ist: „Die Situation für die Anwohner soll sich nicht verschlechtern“. Eine Verbesserung wäre wünschenswert. Bleibt nur zu hoffen, dass es eine Lösung gibt, mit der alle Beteiligten leben können. gib
Autor:Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal |
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