Gockelswoog laden zum digitalen Wiegen ein
Wieder keine Fasnacht in Frankenthal
Frankenthal. Befürchtet wurde es von allen, gehofft haben sie dennoch. Nun ist es Gewissheit: Auch dieses Jahr wird es keine Fasnacht geben, nicht mal das geplante Alternativprogramm.
Noch im Januar zeigten sich die Fasnachtsvereine in Frankenthal optimistisch. Es wird zwar keinen Fasnachtsumzug geben, keine Prunksitzungen oder das beliebte Heringsessen, aber ein kleines Alternativprogramm war geplant. Mit einer Glühweinwanderung durch Frankenthal sollten die Vereine die Möglichkeit bekommen, sich wenigstens ein klein wenig in der Stadt zu präsentieren und etwas für die leeren Kassen tun zu können. Geplant war, dass am Sonntag, 27. Februar, die Vereine innerhalb des Stadtgebietes an unterschiedlichen Stellen einen Stand errichten und dort Glühwein und andere Getränke verkaufen. Wie Anfang Februar bekannt wurde, muss auch diese Veranstaltung abgesagt werden.
Was bleibt: ein trister Narrenbaum, der auf dem Rathausplatz in Frankenthal steht und natürlich Hoffnung. Die erste Hoffnung ist nun auf ein Strohhutfest. Es bleibt abzuwarten, was daraus wird.
Grundsätzlich ist alles, was mit der Fasnacht zu tun hat, abgesagt. Dazu gehört auch das traditionelle Wohltätigkeitswiegen der Gockelswoog von 1875. Sie haben aber bereits im vergangenen Jahr auf eine Online-Veranstaltung gesetzt und werden auch 2022 diese durchführen. Unter www.gockelswoog.de können alle Wiegewilligen vom 22. Februar bis Fasnachtsdienstag, 1. März, sich registrieren, ihr Gewicht mitteilen und eine Spende an die Gockelswoog tätigen. Das diesjährige 148. Wohltätigkeitswiegen wird also stattfinden, was die Teilnehmer leider nicht hören werden, ist die berühmte Glocke, die ab einem Gewicht von über 100 Kilogramm eigentlich im Wiegelokal ertönt. Dennoch wollen die Gockelbrüder mit dieser Veranstaltung wieder Spenden sammeln und diese dann einem wohltätigen Zweck übermitteln. „Wir werden uns also schweren Herzens, aber dennoch mit viel Elan und Enthusiasmus, wieder dem Online-Wiegen widmen“, berichtet Secretarius der Gockelswoog von 1875, Andreas Riedel. „Diese Alternative zu unserem „normalen“ Wohltätigkeitswiegen haben wir im vergangenen Jahr neu eingeführt, mit durchschlagendem Erfolg: „Wir erzielten ein Rekordergebnis in Höhe von 8.591,31 Euro. Diesen Erlös übergaben wir der Bürgerhilfe 2000 Frankenthal e.V., dem Förderverein der Tom Mutters Schule Frankenthal e.V., dem Kinderschutzbund Frankenthal e.V. und dem Frauenhaus Frankenthal e.V. in voller Höhe“. Dabei werden anfallende Kosten wie Internetpräsenz, Dekoration und Musik durch die Gockelsbrüder per Umlage getragen, es schmälert nicht den Wiege-Erlös! Wer in diesem Jahr von den Spenden profitiert, das legen die Gockelsbrüder immer demokratisch nach Abschluss des Wohltätigkeitswiegens fest – aber eins ist in dieser sich schnell verändernden Zeit sicher: Es wird wieder eine Frankenthaler Institution von den Spenden profitieren. gib
Autor:Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal |
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