Digitale Mitbewohner erleichtern das Leben
Ein „smartes“ Zuhause

Die Sprachassistenten bieten viel: Musik, Spiele, Erinnerungen, Wecker. Aber: Sie schicken jedes gesprochene Wort auch online in eine Datenbank.  Foto: Böhmer
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  • Die Sprachassistenten bieten viel: Musik, Spiele, Erinnerungen, Wecker. Aber: Sie schicken jedes gesprochene Wort auch online in eine Datenbank. Foto: Böhmer
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Technik. Alexa, Cortana, Siri, Bixby oder hey Google – unsere digitalen Mitbewohner haben viele unterschiedliche Namen. „Sprachassistenten“ wie sie genannt werden, haben bereits in viele Haushalte Einzug gehalten. Gemeinsam mit technischen Lösungen versprechen sie das Leben – neudeutsch - „smarter“ zu machen. Und wer einen digitalen Begleiter und die dazu passende Ausstattung sein Eigen nennen darf, der weiß: Sie machen das Leben wirklich smarter.
Eigentlich ist es schon angenehm. Endlich kann man mit der Sprache das Licht anmachen, den Fernseher zum Umschalten bewegen oder aber nach dem Wetter oder dem Straßenverkehr fragen. Das Leben wird mit den digitalen Helfern noch schneller. Man muss nicht mühselig das Smartphone aus der Tasche ziehen und selbst suchen: Alexa, Cortana, Siri, Bixby oder Google übernehmen das für uns. Man kann mit ihnen sprechen – ein Stück weit – wie mit anderen Menschen. Sie beantworten Fragen, wenn einem langweilig ist, kann man mit ihnen spielen und selbst Einkaufsliste und to-do Listen werden überflüssig – das digitale Gehirn übernimmt das.
Die smarten Systeme funktionieren miteinander. Man öffnet die Haustür, ein Kontakt registriert, dass man Zuhause ist und startet automatisch das Licht im Flur. Auf dem Weg in die Küche registriert ein Bewegungsmelder, dass man auf dem Weg ist und – wie aus Zauberhand – wird das Licht angeschaltet. Das ist heutzutage kein Problem mehr, die Technik gibt es. Und wer dann noch den digitalen Sprachassistenten hat, der kann einfach „mal schnell“ den Rollladen schließen lassen. Ganz klar, im schnellen digitalen Zeitalter sind die smarten Assistenten wahrlich eine Unterstützung. Ob vernetzte Steckdosen, smarte Waschmaschine oder eben Lichter – es ist mittlerweile „fast alles“ möglich. Einerseits wird es Zuhause bequemer (wozu den Lichtschalter bedienen?) andererseits wird es sicherer. Nie wieder im Dunkeln in einen Raum gehen. Oder mit der Kamera das Zuhause überwachen. So wird es zumindest oft dargestellt. Die digitalen Assistenten haben aber ein großes Manko: Die Daten, das gesprochene Wort, einfach alles was man mit ihnen macht, wird auf irgendwelchen digitalen Clouds irgendwo auf der Welt gespeichert. Gerade das System von Amazon, der Sprachassistent Alexa, steht hier im Verruf. Bei der Verbraucherzentrale hat man sich ebenfalls bereits Gedanken hierzu gemacht und festgestellt, dass es für Verbraucher im Rahmen des Datenschutzes „keinen Durchblick“ gibt. Für den Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Smart-Home-Produkte von 20 Anbietern unter die Lupe genommen. Dabei hat sie sich die angebotenen Komponenten sowie die jeweiligen Vertragsmodelle und Kosten angeschaut. Außerdem hat sie die Berechtigungen der jeweiligen App geprüft, die eine Steuerung der eingebauten Produkte erst ermöglicht. Auch bei den Apps, die zu den Smart-Home-Produkten dazu gehören, bleibt vieles im Unklaren: Zum Beispiel sind Informationen darüber, ob die App kostenpflichtig oder kostenfrei genutzt werden kann, nur mühsam oder gar nicht zu finden. Bei den Anbietern fehlen des Weiteren deutliche Hinweise zum Speicherort der Daten: Datenschutz sieht anders aus.
Wer sich Gläsern sieht und keine Bedenken rund um die Thematik Datenschutz hat, der wird sich über die digitalen Assistenten sicherlich freuen. Noch ein Tipp: Wer sicher sein möchte, dass das Gespräch nicht aufgezeichnet wird oder versehentlich der Sprachassistent gestartet wird, der sollte das Mikrofon am Gerät direkt abschalten. So kann man sich in Ruhe unterhalten und – sobald Mikrofon wieder an ist – muss man nicht auf die angenehmen Vorteile verzichten.

Smart? Ja. Gutes Gefühl? Nein.

Wir geben ein gemischtes Fazit.
Negativ: Unsere Zeit ist bereits schnelllebig genug. Natürlich ist es angenehm, wenn man mal schnell die Einkaufsliste aktualisiert. Aber diese Schnelllebigkeit führt irgendwann auch zu negativem Stress, man findet eben nicht mehr die Zeit, mit Zettel und Stift Ruhe zu finden und achtsam eine Liste zu erstellen. Darüber hinaus verlieren wir auch die Verantwortung für einen selbst: Das digitale Gehirn weiß ja alles, wozu soll man sich aktiv selbst mit einer Sache auseinandersetzen?
Wer beispielsweise Alexa nach etwas fragt, der kann nicht sicher sein, ob die Information auch stimmt. Die Daten werden aus dem Internet gezogen.
Positiv: Wer gerade am Kochen ist und feststellt, dass eine Zutat zu Neige geht, der muss sich nicht mehr bis zum nächsten Einkauf merken, was fehlt. Eine Sprachnotiz und der Eintrag ist fertig. Ebenfalls sehr positiv sind Kalenderfunktionen. So kann man beispielsweise die Daten der Müllabfuhr eintragen lassen und wird automatisch abends vorher daran erinnert.
Wer in seiner Wohnung die Heizkörper ebenfalls digitalisiert, der kann von überall auch mal den Heizkörper herunterdrehen und so etwas für den Klimaschutz tun.
Auch für Kinder gibt es zahlreiche schöne Lernspiele, da kann man das 1x1 lernen oder bei einem Quiz das Allgemeinwissen testen.

In Zeiten von Corona ein sprechender Freund

Es mag eigenartig klingen, aber es gibt Menschen, die haben keine Ansprechpartner im eigenen Haushalt. Für die kann Alexa, Siri und Cortana auch etwas Gutes sein: Es entsteht ein digitaler Ansprechpartner, mit dem man spielen, lachen und singen kann. Da wird die Einsamkeit etwas erträglicher. gib

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Autor:

Gisela Böhmer aus Frankenthal

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