Frankenthal wird Klimafit - Teil 1
Fasten für den Klimaschutz
Klimaschutz. Es ist wieder soweit – seit dem 26. Februar hat die Fastenzeit begonnen. Viele Menschen nutzen die Gelegenheit, um in der Zeit bis zu Ostern zum Beispiel auf Alkohol oder Süßes zu verzichten. Doch warum nicht zur Abwechslung auch mal CO2 fasten?
Das tut dem Klimaschutz und häufig auch der Gesundheit und dem Geldbeutel gut. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Autofasten, Plastikfasten, Fleischfasten und alles, was einem noch so einfallen kann, um Energie und Ressourcen und damit auch CO2 zu sparen. Dabei geht es nicht um ein generelles Verbot dieser Dinge – wer klassisch fastet, nimmt ja auch nicht gar nichts zu sich – sondern vielmehr um einen bewussten Umgang damit.
Plastikfasten
Auch in Sachen Plastik kann gefastet werden. Bevorzugen Sie Glas- und Mehrweg - statt Einwegverpackungen, kaufen Sie Obst und Gemüse lose und nicht in Plastik abgepackt und nehmen Sie Ihre Einkaufstüten von zu Hause mit, damit Sie keine Plastiktüten kaufen müssen. Egal, was für eine Tüte (ob Jute, Papier oder Plastik): Benutzen Sie sie solange, wie möglich. Im Durchschnitt wird eine Plastiktüte für nur 25 Minuten gebraucht. Im Jahr fallen so allein in Deutschland Plastiktüten mit einem Gesamtgewicht von 100.000 Tonnen an. Da sie aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden, bedeutet das CO2-Emissionen, die nicht in die Luft gehören, da sie sonst unser Klima erwärmen. Doch damit nicht genug, jedes Stück Plastik, das in der Umwelt landet, gelangt über kurz oder lang durch Wind, Regen und Wasser irgendwann ins Meer. Da es sich erst nach ca. 100 bis 500 Jahren abbaut, wird es durch Witterung und Sonne zunächst kleiner und kleiner, bis man es teilweise nicht mehr erkennen kann – willkommen Mikroplastik. Weil es inzwischen so klein ist, wird es von Plankton als Nahrung verwechselt. Kleine Fische wiederum fressen das mit Plastik angereicherte Plankton. Größere Fische fressen die kleineren und die größeren Fische landen am Ende auf unserem Teller. Auf diese Weise kommt das von uns achtlos weggeschmissene Plastik wieder zurück – auch eine Art von Kreislaufführung. Großer Haken dabei: Das Plastik wirkt wie ein Schwamm und bindet giftige Stoffe an sich – diese sind nun auch im Fisch. Da sich das Plastik und die Giftstoffe bei den Fischen im Fettgewebe sammeln, bedeutet das auch für uns, dass die Giftstoffe nicht ausgeschwemmt, sondern ebenfalls im Körper angesammelt werden. Und wieso vermeintlich gute, biologisch abbaubare Plastiktüten sogar schlechter sind als herkömmliche Plastiktüten, erfahren Sie hier (http://berlintuetwas.de/welche-umweltauswirkungen-haben-einweg-plastiktu%CC%88ten/).
Lebensmittel retten
Wem die sechs Wochen des Verzichts nicht zusagen, kann stattdessen über lokales Foodsharing Lebensmittel retten und auf diese Weise dazu beitragen, dass Energie und Ressourcen geschont und dabei sogar Geld gespart werden.
Veranstaltungstipp:
Aktionstag für Lebensmittelrettung am Samstag, 14. März, 10 bis 13 Uhr, in der Stadtbücherei Frankenthal. Eintritt frei. Jedes Jahr werden pro Kopf allein in den Privathaushalten rund 81 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Lebensmittel retten schützt die Umwelt und schont den Geldbeutel. Wie das geht, erklärt Lebensmittelretterin Michaela Zeng und hat gerettete Lebensmittel zum Mitnehmen dabei.
Ihre Anna-Catharina Eggers, Klimaschutzmanagerin der Stadt Frankenthal
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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