Polizei kontrollierte Senioren
Für mehr Einsicht und Selbstkontrolle
Frankenthal/Fußgönheim.Die Polizei Frankenthal veranstaltete Anfang Juli einen Präventionstag für Senioren am Steuer. Gezielt wurden ältere Menschen, die am Straßenverkehr teilnahmen, von den Polizisten auf der Straße angehalten und auf einem Parkplatz kontrolliert. „In unseren Unfallstatistiken haben wir festgestellt, dass der Anteil von Menschen über 65 Jahren öfter an einem Verkehrsunfall beteiligt sind. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diese Präventionsveranstaltung ins Leben zu rufen“, informiert Ute Henn von der Polizei Frankenthal. Es geht darum ältere Menschen darauf zu sensibilisieren, dass im Alter die Reaktionsfähigkeit, aber auch Sehkraft und Gehör nachlassen. Man solle sich hier gut selbst beobachten, selbstreflektieren und eben auch regelmäßig Gesundheitschecks machen. „Aber nicht nur Auge und Ohren sind ein Thema, gerade ältere Menschen haben Schwierigkeiten beim Schulterblick, hier fehlt die Beweglichkeit. Auch das Risiko eines Sekundenschlafs ist höher. Deswegen haben wir hierzu extra Informationsbroschüren verfasst“, informiert Dieter Lauerbach von der Verkehrswacht Ludwigshafen. Diese war ebenfalls am Präventionstag vor Ort und informierte die angehaltenen Senioren. „Wenn wir nur einen Unfall vermeiden können, dann haben wir mit dieser Aktion unser Ziel erreicht“. Dieter Lauerbach weist darauf hin, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, selbst zu kontrollieren, ob man für den Straßenverkehr, egal ob mit Auto, Roller oder Pedelec, geeignet ist. Zum einen kann man bei einer Fahrschule, die sich auf Senioren spezialisiert hat, eine Fahrstunde nehmen. Hier wird das Fahrverhalten überprüft, man erhält Rückmeldung, ohne dass der Führerschein weg ist. Eine weitere Möglichkeit ist das Fahrsicherheitstraining der Verkehrswacht. Hier wird neben der Theorie (zum Beispiel neue Verkehrsregeln), auch ein Fahrtraining gemacht. Über den Seniorenbeirat der Stadt kann man sich hier anmelden. „Die Reaktionen der angehaltenen Fahrer ist positiv“, informiert Simone Eisenbarth vom Sachgebiet Prävention der Polizei. „Die Senioren finden das Angebot gut, klar sind sie am Anfang aufgeregt, wenn sie dann wissen, wieso wir sie angehalten haben, sind sie beruhigt“.
Zukünftig plant man weitere Präventionstage wie diesen. Es geht hier nicht darum, jemanden den Führerschein wegzunehmen, sondern aktiv die Senioren aufzufordern, sich selbst zu beobachten, regelmäßig Gesundheitschecks zu machen und so ein positiver Teilnehmer im Straßenverkehr zu sein. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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