Mobilfunk und das Thema fehlendes Netz
Funklöcher melden!
Telefon/Internet. Leider ist es in Deutschland weiterhin Alltag, dass es Regionen gibt, die über keine ordentliche Handy- beziehungsweise Internetverbindung verfügen. Funklöcher sind oft ein Ärgernis, gerade wenn man unterwegs ist und vielleicht mit dem Handy navigiert. Auch auf Campingplätzen oder auf Wanderrouten gibt es oft keinen direkten Handyempfang. Und wenn man - laut Messung - Internet zur Verfügung hat, ist die Geschwindigkeit schlecht. Dabei wird das Internet heute für alles genutzt: Fernsehen, Nachrichten, soziale Medien, Musikhören und vieles mehr, sogar zum Arbeiten. Daher sollte eine gute Downloadgeschwindigkeit vorhanden sein.
Das Thema ist überregional bekannt, immer wieder heißt es, dass an den Funknetzen gebaut wird, dass man das Netz ausbaut und es bald überall guten Empfang gibt. Deswegen gibt es auch Apps wie die Funkloch-App, die dabei unterstützen, die noch fehlenden Gebiete zu erfassen.
Gefühlt gibt es diese Aussage seit Jahren. So ziemlich jeder Mobilfunkanbieter bietet entweder in seiner App oder online auf seinem Portal die Möglichkeit, die Netzstärke zu ermitteln. Speedtest, wie es so schön heißt. Hier lässt sich die Internetgeschwindigkeit an dem Ort, wo man gerade ist, testen und das auf das eigene Handy und Mobilfunknetz bezogen.
Dabei werden bei einem Speedtest mehrere Werte ermittelt: Die Latenz, die Download-Datenübertragungsrate und die Upload-Geschwindigkeit. Speedtests gibt es sehr viele im Internet. Google bietet direkt einen an, wenn man den Suchbegriff in die Suchzeile eingibt. Nur wer bereits im Funkloch mit schlechter Verbindung ist, der hat wenig Performance um einen Speedtest durchzuführen. Hier gibt es die Möglichkeit, sich im Vorfeld die App des jeweiligen Providers aufs Handy zu laden und bei Bedarf dann den Speedtest durchzuführen.
Die Netzbetreiber bieten natürlich auch die Funktion, Funklöcher zu melden. Spannend wird es, wenn man ein Funkloch melden soll mit Übermittlung der aktuellen Position. Wie denn, wenn es gerade kein Empfang gibt?
Dabei betrifft dieses Problem jeden Mobilfunkanbieter, den einen mehr, den anderen weniger.
Kein Wunder, dass viele Menschen mittlerweile über die Anschaffung von Starlink nachdenken. So verspricht doch diese noch teure Technik, dass man wenigstens ordentliches Internet hat.
Funkloch - Schlechter Empfang
Die Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung und Funklochmeldung fordert Handynutzer aktiv auf, Funklöcher und "Minderversorgung" zu melden. Sie möchten, dass man eine App herunterlädt, installiert und einschaltet, damit die übersendeten Daten helfen, Funklöcher und Minderversorgung im Mobilfunk zu identifizieren.
Dabei sollen keine personenbezogenen Daten übertragen werden, sondern nur Daten zum Standort und der Mobilfunkversorgung. Hierzu zählen beispielsweise die Übertragung über LTE oder 5G.
Immer wieder ruft das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zu einer Breitbandmessaktion auf. Dann sollen die Nutzer eben Funklöcher melden, um aktiv auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, beziehungsweise auch wirklich mal einen Überblick über die Versorgung zu erhalten.
Wer sich daran beteiligen will, der kann auf zwei Wege dies tun: entweder mit einer Desktop-App oder eben eine mobile App für Handys.
Alle Informationen hierzu gibt es online unter www.breitbandmessung.de
Voller Empfang - Null Leistung
Wer das Thema Funklöcher kennt, der ärgert sich oft. So zeigt das Handy alle Funkbalken, also voller Empfang, an, dennoch kommt keine ordentliche Verbindung zustande. Woran das liegen kann: Der Empfang zum Sendemast ist gut, trotz allem fehlt die notwendige Bandbreite an diesem Sendemast. Umso mehr Handynutzer diesen Funkmast dann nutzen, umso schlechter wird die Verbindung, entweder noch langsamer oder bis zu einem Totalausfall. Für den Verbraucher hat es die gleiche Auswirkung: kein ordentliches Netz. Und das ist ärgerlich. Wer dann Kontakt mit seinem Mobilfunkanbieter aufnimmt, der erhält oft tröstende Worte, aber keine Veränderung. Der Kundendienst dankt für die Info, versichert, dass man sich sofort darum kümmere und eine Lösung suche. In der Zwischenzeit hat der Endnutzer aber weiter kein Netz und oftmals ist die Lösung eben nicht schnell gefunden, da es an der Infrastruktur fehlt oder diese defekt ist.
Umso wichtiger ist es, immer wieder auf das Problem aufmerksam zu machen. Nur so werden die Mobilfunkanbieter immer wieder an ein einzelnes Funkloch erinnert und informiert, dass hier Nutzer sind, die mehr Netz wünschen.
Wer in einem Funkloch sitzt, der könnte versuchen, mit einem WLAN-Hotspot eine Verbindung aufzubauen. Eine andere Möglichkeit ist, sich eine Prepaid-Karte von einem anderen Netzanbieter zu holen und zu testen, ob hier die Verbindung besser wird.
Internetausfall? Die Kundenrechte
Die Verfügbarkeit von Internet ist heute völlig normal und selbstverständlich. Zum surfen, streamen oder spielen benötigt man aber auch eine gewisse Geschwindigkeit oder Bandbreite. Deswegen ist es auch im heimischen Netz sinnig, die eigene Internetanbindung zu überprüfen und einen Breitbandmessung durchzuführen.
Was kann man tun, wenn das Internet ausgefallen ist? Viele nehmen es nur hin. Ärgern sich. Aber man hat als Kunde auch Rechte, die man einfordern kann.
Wer Probleme mit Internetanschluss, Telefonanschluss, Fernsehempfang oder Mobilfunk hat, der sollte als erstes seinen Anbieter kontaktieren.
In gewissen Fällen kann man sogar eine Entschädigung vom Anbieter fordern. Auch mit einer Minderversorgung - also Internet ist vorhanden, aber mit sehr schlechter Qualität - kann man Ansprüche geltend machen und die Kosten mindern. Viele Internetanbieter wissen das und bieten sehr schnell Kulanz an. Denn vertraglich gebunden, möchten sie die Kunden nicht verlieren oder Ärger mit dem Verbraucherschutz haben.
Weiterführende Informationen, mit vielen Details gibt es auf der Internetseite der Bundesnetzagentur. Hier gibt es nützliche Tipps bei wiederkehrenden Problemen.
Stärkerer Verbraucherschutz
Wer immer wieder Ärger mit dem Internet, dem Breitbandausbau hat, der muss dem nicht hilflos gegenüberstehen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat zahlreiche nützliche Informationen zusammengestellt, welche Rechte man als Verbraucher hat. Auf der Internetseite www.bundesnetzagentur.de sind zahlreiche Informationen bereits gebündelt. Auch die Verbraucherzentrale macht regelmäßig darauf aufmerksam, dass man sich mit Experten zu diesem Thema unterhalten kann.
Technische Fragen zum Thema beantwortet die Verbraucherzentrale montags von 10 bis 16 Uhr unter (06131) 28 48 888.
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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