Lauterbachs Pläne gegen die Homöopathie
Homöopathie soll weiter Kassenleistung bleiben

Foto: Maiken Liefeith

Quasi seit Beginn von Corona wird verstärkt negativ über eine schon immer umstrittene Heilmethode der Medizin berichtet: die Homöopathie.
Da tritt bei Twitter ein Team Wissenschaft an mit dem immer gleichen Wissen daß Homöopathie nicht über den Placebo – Effekt hinausginge. Reihenweise kommen Berichte von Menschen, die in unverantwortlicher Weise Globuli empfahlen und/ oder anwendeten und so eine wirksame Behandlung mit großem Schaden verhinderten. Und dass die Solidargemeinschaft so etwas nicht tragen wolle.

Darum stelle ich hier jetzt einmal folgendes ein zum Bedenken:

1. Die Kassen tragen fast alle nur die Erstanamnese. Die Kosten für die so berühmten Globuli tragen die Patienten selber! Diese Erstanamnese ist sehr sorgfältig und bezieht umfassendere Faktoren mit ein als simple Blutwerte. Sie erfordert eine sorgfältige Schulung des Arztes und zeichnet sich auch durch eine menschliche Zugewandtheit aus, die sehr viele brauchen. Wird diese Schulung nicht mehr vergütet, führt es genau zu den Zuständen, die ein Herr Lauterbach und seine Homöopathiegegner ja so gern anprangern: Zuckerkügelchen von medizinischen Voll-Laien. Oder nach „intensiver“ Googlerecherche selber zusammengestellt und gekauft.
Das Wegfallen der Homöopathie als Kassenleistung würde entweder dazu führen, daß zu sehr viel teureren schulmedizinischen Medikamenten gegriffen wird oder die Menschen sich eben selbst diagnostizieren und behandeln nach Internet, Frau im Spiegel Ratgeber und Rabattaktionen im Supernarkt ums Eck usw.
Beides dürfte teurer werden unter dem Strich für Patienten und Kassen, für die Hersteller konventioneller Pharmazeutika nicht wirklich mehr Geld hereinbringen.
Den Markt an Gesundheitsmitteln jenseits der Art- und Apothekenbindung wird das eher vergrößern und noc h unberechenbarer machen.

2. Es geht dabei auch nicht nur um die vielgepriesene "Zuwendung" oder "Aufmerksamkeit", die eigentlich nicht in Anführungsstrichen stehen sollte. Ich schreibe das nur so, weil sie bei vielen mittlerweile im "Leistungsspektrum" steht und abgespult wird egal wie ohne inneren Sinn dahinter. Oder weil man sie eher abwertend nebenbei erwähnt, als käme es nicht darauf an.
Im "normalen" Medizinbetrieb bleibt viel zu wenig Zeit und/ oder Interessse mehr als nötig abzufragen. Oft gehen dadurch wichtige Informationen unter, werden gar nicht erst gesagt oder erfragt. Das beeinträchtigt dann die Art und Qualität der Behandlung.
Eine homöopathische Erstanamnese ist darum ein genau so wertvolles Mittel der sorgfältigen ärztlichen Behandlung wie damals das Hausarztmodell, wo ein Arzt seine Patienten kannte.

3. Der Herr Lauterbach will die Homöopathie weg, obwohl das Ausgabenvolumen dafür klein ist. Wegen der Wirkung, die  nicht über den Placeboeffekt hinausginge. Das wird aber auch für andere schulmedizinisch angeblich wirksame Präparate gesagt. Schaut man ins Buch "Bittere Pillen" so werden so viele Pillen weiter bezahlt, die nicht nur unwirksam sind, sondern durch schwere Nebenwirkungen auch schädlich bis tödlich und dazu sehr teuer. Liest man die Beschreibung eines oft und gern verschriebenen Antipsychotikums, so steht da im Buch Bittere Pillen: "Wenig zweckmäßig für Psychosen und Schizophrenie. Für Angst geht es NICHT über eine Placebowirkung hinaus." Es ist teuer, die Nebenwirkungen schier endlos. Schlafstörungen, Unruhe, Gewichtszunahme, von Diabetes fördernd, sowie Depressionen, Suizidgedanken bis zum Suizid, bzw. plötzlichen Herzereignissen (heißt Herzinfarkt, Schlaganfall, tot umfallen). Aber es ist teuer, macht abhängig und schadet. Warum kommt da kein Aufschrei? Warum geht ein Herr Lauterbach nicht an solche Dinge?

4. Zu dieser Thematik gehört daß viele homöopathische Mittel als Eigenmedikation gekauft werden. Diesen Markt wird der Herr Lauterbach mit dem Entzug der Kassenzahlungen für homöopathische Leistung eher verstärken. Und auch eine Frau Grams, die in ihrer abwertenden Haltung soweit geht, diese Mittel im Supermarkt neben den Gummibärchen sehen zu wollen. Ihr kann man nur sagen: Dann werden die auch neben den Gummibärchen zum Alltagsgut der Bevölkerung gehören.
Es gibt andere Gründe warum Menschen Arztbesuche meiden und sich mittlerweile vermehrt selbst medikamentieren. Unser Gesundheitssystem krankt allein daran mit immer weniger Menschen ein immer breiteres und anspruchsvolleres Leistungsspektrum abdecken zu sollen, wobei die Erwartungen immer höher werden. Die Menschen in diesem System werden ausgebeutet. Sie sind überarbeitet, überfordert, können nicht leisten was andere von ihnen erwarten und oft auch verlangen. Viele merken daß Behandlungen und Therapien sie nicht gesund oder gesünder machen und daß sie dann mit den Folgen allein da stehen.
Darum schon allein gehen viele auch nicht mehr gern dorthin und versorgen sich lieber selber medikamentös.

5. Man wirft der Homöopathie Wirkungslosigkeit vor wegen Mangels an Wirksubstanz. Viele Medikamente der heutigen Medizin nutzen aber Wirkstoffe, die in sich auch schädigend sind, wenn auch schleichend und/ oder Nebenwirkungen haben, die es sind und zu Folgeschäden führen. Viele Medikamente muss man dauerhaft nehmen und irgendwann erhöhen usw. bis zum Tod plus Medikamente gegen Nebenwirkungen, Magenschutz usw. Die Kosten für die normale Schulmedizin sind steigend.
Wir werden mittlerweile älter, können viel medikamentös hinauszögern, Kosten sind aber entweder steigend oder werden erst durch  das eigene Ableben beendet.
Sich selbst behandeln ist zweischneidig, kann die Gesundheitsfürsorge entlasten, kann aber auch schwere Schäden verursachen. Das liegt aber an einem Mangel an fachkundlicher Beratung und nicht an den genutzten Mitteln. 

6. Dann sollte man einmal nachdenken über den berühmte Placeboeffekt und die Wissenschaft. Wissenschaft geht Dingen auf den Grund nach festgelegten Kriterien. Sie ist kein Ding, was in Stein gemeißelt ist. Wissenschaft stellt sich selber immer wieder in Frage, wodurch sie sich auch entwickelt und wandelt. Es ist faszinierend die Geschichte verschiedener Wissenschaftszweige zu verfolgen, wie z.B. im „Theorem des Papageis“ die der Mathematik. Oder im Buch „Flächenland“, wo es um das Infragestellen wissenschaftlicher Lösungsansätze nur aus der 2 – Dimensionalität geht. Oder der Quantenphysik, der Heisenbergschen Unschärferelation, dem Rechnen der Mathematik in n-Tupel (n-te Dimension) usw. .Wissenschaft kommt zu immer neuen Erkenntnissen, die auch altes Wissen verändern oder über den Haufen werfen können. Das sollte man doch wissen im Team Wissenschaft, oder? Bisher hat sich mit wissenschaftlichen Methoden kein Nachweis einer Wirksamkeit von Homöopathie finden lassen die über den Placeboeffekt hinausgeht. Das ist wahr soweit. Klar bleibt aber, es hilft recht vielen. Ob nun der Wirkmechanismus mit den jetzigen Mitteln noch nicht verstanden wurde oder eine Placebowirkung greift:
Solange es hilft, was ist daran schlimm? Auch die Wirkung von Katalysatoren wurde früher nicht verstanden. Der Placeboeffekt bedeutet doch, dass der Körper selber angeregt wird, eine Heilung einzuleiten, ganz als hätte er unterstützend einen Wirkstoff erhalten. Selbst wenn dies zutreffen würde - Es wäre genial! Was wäre daran dann abzulehnen?

7. Menschen, die sich homöopathisch behandeln lassen, werden in ihren gesamten Problemen "behandelt" und erstens sehr viel mehr wertgeschätzt als in der Allgemeinmedizin. Sie werden aber auch mehr in ihre Gesundheitsfürsorge mit einbezogen und damit verantwortlicher, als die, die  sich für ihre gesundheitlichen Probleme oft nur noch Ibu oder wahlweise Krankmeldung vom Arzt holen.

8. Das Betragen von vielen Gegnern der Homöopathie (auch AHS – Antihomöopathieschwurbler genannt) ihren Mitmenschen gegenüber öffentlich ist bevormundend, herabsetzend bis bedrohlich. Und wenn sie dann Befürworter in den Supermarkt schicken ein Pfund Zucker kaufen usw. – es ist nur unglaublich dumm. Ärzte, die auch homöopathisch arbeiten werden als Betrüger, Scharlatane bezeichnet, Menschen bedrängt bis in ihre Privatsphäre. Es wird mit einem Eifer gegen eine Randmethode der Medizin gekämpft als ginge es um den Heiligen Gral. Es wird von Solidargemeinschaft gesprochen (früher war es das " gesunde Volksempfinden"), die natürlich gegen die Homöopathie sei. In Social Media artet es öfter in Hetze aus gegen einzelne. Viele sind stolz darauf gegen die Homöopathie zu sein, als gäbe es heutzutage keine anderen drängenden Menschheitsprobleme. Während ich Weihnachten 2020 mit Corona in Isolation war und dann auf Twitter war, ging man mich auf einen Satz hin im Rudel an (auch Ärzte), obwohl man wusste, dass ich coronakrank war und krankheitsbedingt nicht wirklich bei Sinnen.
Als Ergänzung muss ich leider anmerken, daß dieser Stil einzelne andersdenkende Menschen auszugrenzen, beleidigen und zu bedrohen Stil ist in unserem Alltag. Und es kann da jeden treffen.

Mir fehlt für so etwa mittlerweile das Verständnis.

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Autor:

Maiken Liefeith aus Frankenthal

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