Lachgas – wie gefährlich ist die Partydroge?
Lachgas. Es scheint eine neue Party-Droge zu sein/ zu werden. Ein kurzer Rausch, viele emotionale Momente, die für einige sehr positiv empfunden werden. Alles für den Kick, für den Augenblick die ideale Droge? Nein - allein der Begriff Droge sagt schon aus: Lachgas ist gefährlich. Trotz allem bieten findige Unternehmer mittlerweile das Rauschmittel an Automaten zur freien Verfügung an. Was einst in kleinen Kapseln für die Sahne angefangen hat, gibt es mittlerweile in großen Flaschen für den schnellen Kick. Wie gefährlich ist Lachgas?
Was ist Lachgas?
Chemisch gesehen ist Lachgas Distickstoffmonoxid (n2o). Es ist ein farbloses, geruchsloses und geschmackloses Gas der Stickoxide-Gruppe. Lachgas kommt durch verschiedene Prozesse auch in der Natur vor. So wird Lachgas bei intensiv betriebener Landwirtschaft freigesetzt (Quelle: Wikipedia). Hier entsteht es durch stickstoffhaltige Düngemittel.
Lachgas ist eigentlich nicht brennbar, doch es kann andere Stoffe oxidieren und damit brandfördernd wirken.
Wozu nutzt man Lachgas?
Da es in höheren Mengen betäubend wirkt, wurde es früher als Narkosemittel genutzt. Inzwischen sind andere Narkosemittel im Einsatz. Beim Zahnarzt gibt es noch die häufigste Anwendung des Gases.
In der Ernährung wird Lachgas als Lebensmittelzusatzstoff genutzt. Da es gut fettlöslich ist, oftmals in Kombination mit Milchprodukten, zum Beispiel zum Aufschäumen von Schlagsahne. Deswegen gibt es Lachgas in den Sahnekapseln eigentlich frei verkäuflich.
Lachgas wird aber auch in der Technik eingesetzt. Ob in der Raketentechnik oder in der Katalyse Forschung.
Gefahren von Lachgas
Da Lachgas geruchslos, farblos und auch nicht schmeckbar ist, besteht in geschlossenen Räumen mit großen Gasflaschen die Gefahr des Erstickens.
Da es heutzutage aber als Partydroge eingesetzt wird, hat es viel mehr Auswirkungen auf den Körper durch die direkte Inhalation.
Dazu nutzen – vor allem – Jugendliche Luftballons. In den Ballon wird das Gas eingefüllt, im Anschluss wird der Ballon an den Mund gehalten und das Gemisch inhaliert. So wird Lachgas als Rauschmittel eingesetzt, dass eine Wirkung von 30 Sekunden bis 3 Minuten oder länger haben kann. Durch das Inhalieren von Lachgas wird im Körper eine chemische Reaktion ausgelöst, die gesundheitliche Folgen hat. Es kommt zu einer Veränderung in der Wahrnehmung. Von Kribbeln im Körper, Entspannung der Muskulatur bis hin zu Lachanfällen. Schwerwiegendere Folgen sind Schwindelgefühle, Übelkeit, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit oder Blutdruckabfall (Quelle: Wikipedia). Manch Ärzte berichten, dass es zur Schädigung des Rückenmarks kommen könnte, in extremen Fällen kann es zum Tod führen.
Sicherlich ist nicht auszuschließen, dass das Nutzen von Lachgas zu einer psychischen Abhängigkeit führt, ähnlich anderer Drogen. Die schweren medizinischen Nebenwirkungen sind nicht gänzlich erforscht, es könnten aber schwerwiegende Langzeitfolgen bei der Nutzung des Gases entstehen.
Die Dosis macht das Gift!
Wie in vielen Bereichen des Lebens macht die Dosis das Gift. Gerade Jugendliche nutzen Lachgas als Partydroge und es ist erschreckend zu sehen, dass es mittlerweile Automaten und Kioske gibt, die Lachgas in großen Flaschen, dazu noch optisch hübsch und ansprechend verpackt, verkaufen. Urplötzlich gibt es Sorten wie "exotic", mit Geschmack, was natürlich einen größeren Reiz verursacht. Zwar sind Sicherheitshinweise auf den Gasflaschen abgedruckt, doch wer liest diese?
Gefährliche Partydrogen verursachen Schäden - Verbote gefordert
Die Effekte von Lachgas auf den Körper durch Einatmen sind noch nicht ganz erforscht. Das liegt auch daran, dass der Konsum von Sahnekapseln eigentlich nicht vorgesehen war. Es ist ein Trend geworden. Lachgas hat Auswirkungen auf die Gesundheit, das haben auch andere Länger erkannt und Lachgas für den privaten Gebrauch verboten, so beispielsweise die Niederlande.
In Deutschland ist Lachgas noch nicht verboten. Todesfälle, dazu junge Patienten im Krankenhaus mit Langzeitschäden sollten aber Warnung genug sein, den Konsum zu verbieten.
Es ist wichtig junge Menschen an die Gefahren jeglicher Drogen heranzuführen und ihnen zu erklären, wie man diese nicht konsumiert. Gerade junge Menschen sind in Phasen rebellisch und wollen sich austesten, ohne die Konsequenzen hintendran zu sehen. Der Rausch bei einer guten Party, kombiniert mit guter Musik, ist für viele Anreiz. Die schweren Schäden werden außer Acht gelassen.
Sicherlich hilft auch die bewusste Konfrontation mit geschädigten Menschen hier nur bei einem Teil der Jugendlichen. Andere stumpfen ab. Hier ist guter Rat teuer und gleichzeitig gibt es keine universelle Lösung für das Problem.
Suchtberatung
Völlig unabhängig ob psychische oder körperliche Abhängigkeit, Drogen schädigen den Menschen. Dabei sind nicht nur stoffliche Drogen gemeint. Auch eine übermäßige Nutzung von Internet und sozialen Meiden könnten zur Sucht werden. Wie geht man mit Süchten um? Wie kann man Jugendliche an das Risiko Sucht und Schädigung des Körpers heranführen? Sicherlich nicht durch Verbote. Eine sinnvolle Möglichkeit ist es, sich mit der Sucht auseinanderzusetzen. Qualitative Hilfe gibt es bei sehr vielen caritativen Einrichtungen. Suchtberatungsstellen in Rheinland-Pfalz sind auf der Internetseite www.suchtprävention.rlp.de gebündelt. Hier erhalten Interessierte als auch Betroffene Unterstützung.
Die Beratungsstellen leisten in den unterschiedlichen Phasen einer Sucht Unterstützung. Ob in Form von Einzelgesprächen, Gruppentherapien oder Selbsthilfegruppen. Hier muss jeder individuell seinen Weg finden. Aber nicht nur der Suchtkranke an sich, sondern auch die Angehörigen sollten beachtet werden. Auch hier gibt es Selbsthilfegruppen. Angehörige leiden unter der Sucht eines Familienmitglieds. Wenn Jugendliche ständig mit Drogen in Kontakt kommen, dies zu negativen Auswirkungen im Alltag, in der Schule oder im Beruf führen, dann machen sich Eltern sorgen, suchen die Schuld bei sich oder fangen an, mit unüberlegten Handlungen das Kind weiter unter Druck zu setzen. Das ist ein Teufelskreis, der für niemanden zur richtigen Lösung führt. Umso wichtiger, sich externe Unterstützung zu holen und damit Verständnis für das Problem. Eine professionelle Beratung hat oft noch Wege und Ideen, die man als Betroffener oder Angehöriger nicht mehr sieht. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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