Die Frühkartoffelernte im Südwesten ist sicher - Erschde Neie gibts im Mai
Zügiges Wachstum und viel Zusatzarbeit
Pfalz. Die aktuellen Wetterbedingungen im Südwesten führen dazu, dass die Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ derzeit Tag und Nacht gefordert werden. Nachdem das Auspflanzen im traditionell frühesten deutschen Kartoffelanbaugebiet im Februar und März bei vergleichsweise kühlen Temperaturen erfolgte, sorgen die überdurchschnittlich warmen Aprilwochen jetzt für ordentlich Wachstum. Und auch für immens viel Arbeit auf dem Acker. Der Grund sind die Temperaturschwankungen. Während tagsüber teilweise schon hochsommerliche Temperaturen in der Pfalz herrschen, schlagen nachts immer wieder die Frostwächter an.
Trockenheit und Nachtfröste
Beide Herausforderungen der Natur lösen die Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ mit Know-how, mehr Arbeitseinsatz und einfachem Wasser. Dabei profitieren sie von der Möglichkeit zur großflächigen Beregnung in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen. Hartmut Magin, 1. Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft sagte: „Während uns die Beregnung im Tagesverlauf vor Trockenheit bewahrt, hilft die Frostschutzberegnung den ,Pfälzer Grumbeere„ bei Minusgraden mit einem Eispanzer.“ Dieser natürliche Frostschutz nutzt das gleiche physikalische Prinzip, wie ein Eisiglu. Beim Gefrieren des Wassers entsteht Kristallisationswärme. Diese bewirkt, dass die Temperatur innerhalb des Eismantels nicht wesentlich unter den Gefrierpunkt absinkt und die Kartoffel-Pflanzen so vor dem Erfrieren schützt.
Vorsichtige Ernteprognose
Vielerorts sind spezielle Frostwarner auf den Äckern installiert. Diese geben Meldung, sobald die Temperatur unter einen zuvor bestimmten Punkt fällt. Um bei Frost möglichst zeitnah vor Ort zu sein und die Frostschutzberegnung rechtzeitig in Gang zu setzen, ist Schnelligkeit überlebenswichtig. Hartmut Magin weiter: „Um keine Zeit zu verlieren, sind viele Erzeuger – bei entsprechender Wettervorhersage – deswegen nachts für einige Stunden auf Frostpatrouille unterwegs!“ Dass sich der Aufwand lohnt, verdeutlicht die aktuelle Prognose der Erzeugergemeinschaft. Geschäftsführerin Carina Wittmann erklärte: „Da die frühen Bestände sehr schön aufgelaufen sind, rechnen wir – wenn das Wetter weiter so gut mitspielt – mit Top-Qualitäten und einer Ernte nach Plan.“
Die Ernte ist sicher
Aufgrund der Automatisierung und Lieferlogistik sind die Erzeuger nicht auf einen großen Erntehelferbedarf angewiesen und können sicher ernten. Mehr Kopfzerbrechen bereiten die Erzeugerpreise. „Wir wünschen uns, dass Leistung angemessen honoriert wird. Ein wichtiges Signal, ob der Erzeugerbeitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschlands wertgeschätzt wird, bildet die Erstnotierung der Frühkartoffeln aus dem Südwesten“, sagte Hartmut Magin.
Ab Mitte Mai gibts die „erschde Neie“
Liebhaber und Feinschmecker können sich dann ab etwa Mitte bis Ende Mai über die ersten ackerfrischen „Pfälzer Grumbeere“ der Saison freuen. Hierbei handelt es sich zunächst um kleinere Mengen, die als Sackware auf Wochenmärkten und im Hofverkauf erhältlich sind. In der Regel beginnt Mitte Juni die Ernte größerer Mengen für den bundesweiten Absatz. „Pfälzer Grumbeere“ sind dann als frische Geschmacksbotschafter deutschlandweit im Lebensmitteleinzelhandel verfügbar. Auf dem Erntehöhepunkt Ende Juni und Anfang Juli beträgt die tägliche Erntemenge über 3.000 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“. kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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