„Cool Sounds – Bands get together“: Festival „fer umme“
Von Cynthia Schröer
Weisenheim am Berg.Ein Winzerort wird zur Musikhochburg. Am Samstag, 17. Februar, treten im Weisenheimer Ortskern 24 Bands auf drei Bühnen auf. Anders als bei üblichen Festivals steht bei „Cool Sounds – Bands get together“ allerdings kein Veranstalter dahinter, der damit Geld verdienen will, sondern Weisenheimer Musikenthusiasten. Auch die Musiker spielen ohne Gage – und die Nachfrage nach Auftritten ist mittlerweile so groß, dass es sogar eine Warteliste gibt.
Die Idee für eine komplett kostenlose Veranstaltung kam dem Musiker-Ehepaar Jürgen und Elli Menge in Island. „Dort haben wir mehrmals solche Festivals besucht“, erzählt Jürgen Menge. Dort waren viele Künstler jeweils kurze Zeit auf der Bühne zu sehen und haben auch ohne Gage gespielt. Solche Veranstaltungen sollen den Künstlern als Karrieresprungbrett und Plattform dienen, um ihre Musik zu präsentieren. „Das wäre was für Weisenheim“, dachte sich Menge.
Also organisierte er zusammen mit etwa 25 Weisenheimern 2018 das erste „Cool Sounds“. In wesentlich kleinerer Form als jetzt: mit einer Bühne und acht Bands. Die Premiere zählte etwa 150 Besucher.
Bereits bei der zweiten Ausgabe 2019 wurde die Bühnen- und Bandanzahl aufgrund der großen Nachfrage von Musikern verdoppelt. Seit vergangenem Jahr sind eine dritte Bühne und weitere acht Bands dazugekommen. Etwa 450 Gäste besuchten das Festival.
„Wir werden von so vielen Musikern angesprochen, dass es mittlerweile sogar eine Warteliste gibt“, berichtet der 68-Jährige. Die Bands stammen überwiegend aus der Vorderpfalz. Für sie ist das Festival eine ideale Gelegenheit, sich einem größeren Publikum vorzustellen. „Viele werden nach ihrem Auftritt gebucht, zum Beispiel von Veranstaltern von Weinfesten oder auch von Winzern für kleinere Feste“, erzählt Menge.
Der Organisationsaufwand für das Festival ist enorm. „Das fängt bei den Genehmigungen zum Beispiel für Ausschank an, dann müssen die Bands kontaktiert, Werbung und Internetseite gestaltet und schließlich Parkplätze und Straßen abgesperrt werden“, zählt Menge auf. Die Bühne baut das Team selbst, auch um die Technik kümmern sich drei Ehrenamtliche. „Mittlerweile hat sich das im Dorf so etabliert, dass viele Leute zu uns kommen und uns ihre Hilfe anbieten“, sagt Menge.
Die Kosten für Genehmigungen, GEMA und Werbung belaufen sich auf rund 3.500 Euro. „Die stemmen wir aus dem Getränkeverkauf.“ Über Hutsammlung können die Besucher Spenden geben, die unter den Musikern aufgeteilt werden. Im vergangenen Jahr seien dabei rund 1.000 Euro zusammengekommen.
Etwa zehn Künstler stehen derzeit auf der Warteliste für einen Auftritt bei „Cool Sounds“. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, denken die Organisatoren darüber nach, die neunte Auflage im kommenden Jahr um eine vierte Bühne zu erweitern.
Informationen zu dem Festival finden sich auch im Internet unter www.coolsounds.de.
Programm des Musikfestivals "Cool Sounds":
Bühne am Alten Spritzhaus
Duo Pure Passion
MFEGitano
Redge
WoWa
Oceansides
Yo Allerdann
Any Advice
Bühne am Annahof
J31
Tritonja
Pascal Harkawe
Poets Confusion
Magic Hat Band
Elli
Kollektiv für Lärmkultur
Groove Masters
Bühne am Bürgerhaus
GrEy
Jahn Kemper
The Own Things
Georg Sagerer
Pineapple
Jukebox
Oceandrive
Laura Brixius
Die pÄrlen
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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