Spielzeughaus Freinsheim startet ins Jubiläumsjahr
Verspätet wegen Corona
Freinsheim. Wie viele andere Museen war das SPIELZEUGHAUS Freinsheim (Bing-Museum.de) monatelang auf Grund der Pandemie geschlossen. Der Start ins 10-jährige Jubiläum musste somit mehrfach verschoben werden. Nun sind die Tore wieder geöffnet und die Ausstellung hat auf drei Etagen viel Neues zu bieten.
Inzwischen findet das 2011 eröffnete Museum weltweite Beachtung. Niemand hätte für möglich gehalten, dass die damals nahezu vergessene jüdische Firma Bing aus Nürnberg und die Geschichte der ehemals „größten Spielwarenfabrik der Welt“, auf ein so großes Interesse stößt.
Nicht nur das Museum lockt Tausende Besucher pro Jahr, auch das alljährliche „Bing-Treffen“ im Von-Busch-Hof am letzten Oktoberwochenende zieht seit Jahren hunderte in seinem Bann. Über 35 Aussteller unter dem Motto „Mit Uhrwerk, Dampf und Strom zeigen hier altes Spielzeug in Aktion“.
Das Museum bietet auf über 300m² und 3 Stockwerken Ausstellungsfläche nahezu 2.000 Exponate.
Die Firma Bing
Die Jüdische Firma und die Familie Bing mussten in den Dreizüger Jahren Deutschland verlassen.
Stefan Bing gelang es in England auch beruflich wieder Fuß zu fassen, indem er mit seiner Firma Trix neu begann, die aus der Idee der Bing-Tischbahn entstanden ist. Somit ist Stephan Bing der Schöpfer der heute so bekannten Baugröße H0.
Spätestens nach dem Besuch Lisa Vincent (ⴕ2020) im Jahre 2014. Die Enkelin von Adolf Bing, Firmengründer der 1864 in der Nähe von Nürnberg die Firma Bing gründete, wurde klar, dass es sich hier kein übliches „Spielzeugmuseum handelte, sondern um ein Museum für Industriekultur und Lebensgeschichte und auch deutsche Geschichte.
Nahezu alle Exponate haben auch mit den Lebensgewohnheiten und der Industrialisierung um 1900 zu tun. Der Mobilität fällt hier eine bedeutende Rolle zu. Die Sammlung zeigt unzählige Beispiele an Eisenbahnen, Autos, Schiffen und Flugzeugen, die Bing für seine weltweiten Kunden produzierte. Weltweit einmalig sind hier funktionierende Exponate der Pariser Metro, Wuppertaler Schwebebahn sowie Achterbahnen öffentlich zu sehen. Bing produzierte jedoch auch Dampfmaschinen und physikalische Experimente, die auch für den Schulunterricht gedacht waren. Bing scheute jedoch auch nicht die Konkurrenz und produzierte sogar Teddybären, Puppen und Plüschtiere. Dies führte zu Rechtsstreiten mit Steiff und Käthe Kruse.
Aktuell starten die Arbeiten an einen Multimedia-Guide, den jeder Besucher mit seinem eigenen Smartphone nutzen kann. Darüber hinaus werden berührungslose Infostationen aktualisiert und ausgebaut. ps
Öffnungszeiten:
Das Museum hat aktuell täglich von 14 bis 18 geöffnet. Es gelten die allgemeinen Hygieneregeln. Nähere Infos unter www.bing-museum.de Dort können auch bequem Tickets von zu Hause aus reserviert werden. Sollte das Museum nicht überfüllt sein, auch vor Ort.
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.