Machbarkeitsstudie für Pendler-Radroute Schifferstadt - Wörth fertiggestellt
60 Kilometer Radschnellweg mit Anschluss an die zweite Rheinbrücke

v. l. n. r. Manfred Gräf (Beigeordneter des Rhein-Pfalz-Kreises), Verbandsdirektor Ralph Schlusche (Verband Region Rhein-Neckar), Verkehrsstaatssekretär Andy Becht, Landrat Dr. Fritz Brechtel (Landkreis Germersheim) und Arno Trauden (Geschäftsführer LBM RLP) | Foto: Heike Schwitalla
  • v. l. n. r. Manfred Gräf (Beigeordneter des Rhein-Pfalz-Kreises), Verbandsdirektor Ralph Schlusche (Verband Region Rhein-Neckar), Verkehrsstaatssekretär Andy Becht, Landrat Dr. Fritz Brechtel (Landkreis Germersheim) und Arno Trauden (Geschäftsführer LBM RLP)
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Germersheim. Die Machbarkeitsstudie für die Pendler-Radroute zwischen Schifferstadt und Wörth ist fertiggestellt und wurde am Mittwoch - ganz passend - vor dem Straßenmuseum in Germersheim übergeben. Das bedeutet: 60 Kilometer Fahrradweg – sicher, schnell und kreuzungsarm - sind auf den Weg gebracht. Auf Basis der Studie kann nun mit der konkreten Planung auf gut 60 Kilometer Länge im südlichen Rheinland-Pfalz begonnen werden. 
„Pendler-Radrouten sollen zum festen Bestandteil nachhaltiger Mobilitätsangebote für unsere Bürger werden. Radschnellwege bündeln als Rückgrat den Verkehr auf sicheren und bequemen Verbindungen, damit Pendler zwischen Wohnort, Arbeitsplatz oder Bahnhof gut vorankommen. Die Routen bedienen in Ergänzung zum ÖPNV-Netz wichtige Zubringerstrecken zwischen Stadt und Umland. Insbesondere den Berufspendlern soll der Übergang zwischen Fahrrad- und ÖPNV-Nutzung leichter gemacht werden“, so Verkehrsstaatssekretär Andy Becht bei der Übergabe der Machbarkeitsstudie. Für den Ausbau der Pendler-Radroute ist die weitere Kooperation zwischen Ministerium, Landesbetrieb Mobilität, Verband Region Rhein-Neckar (Koordination), Rhein-Pfalz-Kreis, Landkreis Germersheim sowie der Stadt Speyer notwendig.

In der Studie wurden die vorhandenen Radwegebeziehungen analysiert und die Potenziale für die Pendler-Radrouten ermittelt. Als Ergebnis liegt nun auf einer Länge von rund 60 Kilometern eine festgestellte Vorzugstrasse vor. Davon können 89 Prozent (53,5 Kilometer) der Gesamtstrecke durch Anpassungen auf bereits bestehenden Radwegen realisiert werden.
Netzlücken müssten lediglich auf 6,6 Kilometern geschlossen werden. Dazu zählen etwa 1,8 Kilometer entlang der L521 zwischen Lingenfeld und Römerberg, ein 125 Meter langes Brückenbauwerk in Lingenfeld als Verbindung von Kolpingstraße und Berliner Straße sowie ein möglicher Anschluss an die Zweite Rheinbrücke (Karlsruhe)
Der Gesamtinvestitionsbedarf beträgt inklusive der 16 Lückenschlüsse und Ingenieursbauwerke rund 13,7 Millionen Euro. Verkehrsminister Dr. Volker Wissing hatte bereits im vergangenen Jahr die Landesförderung für Radwege aufgestockt, so dass Kommunen beim Bau von Pendler-Radrouten einen Fördersatz von bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten können.

Ziel der Pendler-Radrouten ist es, den Fahrradfahrern eine hohe Qualität auf sicheren und störungsarmen Wegen anzubieten, soweit möglich ohne Kfz- und Fußverkehr. Weitere Synergieeffekte ergeben sich durch die Lage der Vorzugstrassen mit ihren Start- und Zielpunkten in direkter Nähe zum Bahn-, Stadtbahn- und S-Bahn-Netz.

Landrat Dr. Fritz Brechtel dazu:  „Ich werde nun mit meinen Bürgermeister-Kollegen im Landkreis das weitere Vorgehen abstimmen, um schnell mit der Umsetzung dieses Projektes beginnen zu können“, so Brechtel. Die Umsetzung des 59 Kilometer langen linksrheinischen Radschnellweg ist für den Germersheimer Kreischef ein wichtiges Projekt, welches sich auch aus einem deutlich angestiegenen Bedarf ergibt: „Es ist erfreulich, dass immer mehr Menschen bei ihrer Mobilität auf die umweltfreundliche Alternative Fahrrad oder E-Bike umsteigen und damit täglich zur Arbeit pendeln. Wir sind nun angehalten hierfür die notwendige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.“

Hier geht es zur Studie 

Hintergrund

Rheinland-Pfalz setzt konsequent auf den Ausbau des Radverkehrsnetzes. Nachdem Infrastruktur für Freizeit- und touristischen Radverkehr bereits seit vielen Jahren ausgebaut wird und auch ein dichtes Alltagsradverkehrsnetz entstanden ist, sollen mit den Pendler-Radrouten qualitativ hochwertige Verbindungen in verdichteten Räumen entstehen. Insgesamt hatte eine Studie des Landesbetriebs Mobilität das Potenzial für sieben Pendler-Radrouten in Rheinland-Pfalz aufgezeigt.

Davon sind derzeit vier Radrouten mit oberster Priorität in Bearbeitung:
1. Bingen - Ingelheim - Mainz (Pilotprojekt)
2. Oberrhein zwischen Karlsruhe / Wörth und Worms
Diese Strecke wurde in drei Abschnitte unterteilt:

  • Abschnitt 1: Worms - Frankenthal - Ludwigshafen
  • Abschnitt 2: Ludwigshafen - Schifferstadt
  • Abschnitt 3: Schifferstadt - Wörth / Karlsruhe

3. Konz-Trier-Schweich 
4. Neustadt/Weinstraße - Landau/Pfalz

Bei den drei weiteren Korridoren wurde mit den planerischen Vorbereitungen begonnen:
5. Remagen/Linz bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen
6. Koblenz bis Neuwied und Boppard
7. Kaiserslautern – Landstuhl

In der laufenden Legislaturperiode konnten somit alle sieben Korridore planerisch begonnen werden. Hierfür ist jedoch weiterhin die Kooperation aller zu beteiligenden Kommunen erforderlich, da die Kommunen als Vorhabenträger entsprechende Förderanträge stellen müssen. Das Land Rheinland-Pfalz fördert den Radwegebau mit bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Noch stärker profitieren werden die in Gang gesetzten Projekte für Pendler-Radrouten, die einen „Turbo“-Zuschlag um weitere zehn Prozent erhalten, so dass diese Projekte mit bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten förderfähig sein können.

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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